In der heutigen Folge möchte ich das Thema Kleidung bei Hochsensiblen nochmals aufgreifen, oder wie störende Kleidungsetiketten und andere textilbedingte Herausforderungen das Leben von Hochsensiblen beeinflussen. Spannenderweise kommt das Thema immer zum Sommer- und zum Winterbeginn vermehrt ins Bewusstsein der Hochsensiblen.
Daher möchte ich in der heutigen Folge nochmal auf die typischen Herausforderungen von HSP in Sachen Kleidung eingehen und gebe Dir am Ende wieder hilfreiche Tipps, damit Deine nächste Shoppingtour zu tollen Ergebnissen führt.
Aber wie erleben Hochsensible denn jetzt diese unangenehmen Reize von Kleidung und wie kann sich das ein normal sensibler vorstellen. Dazu habe ich einige Beispiele von meinen Klientinnen zusammengefasst.
Stell dir vor, du hast ein neues Shirt, das perfekt aussieht und super sitzt. Doch sobald du es anziehst, fühlt es sich an, als würde ein kleines Stück Sandpapier ständig gegen deinen Nacken reiben. Für viele ist das nur eine kleine Unannehmlichkeit, aber für Menschen, die wie Julia hochsensibel sind, kann so ein störendes Etikett den ganzen Tag ruinieren.
Julia hat eine hohe sensorische Sensibilität, was bedeutet, dass kleine Dinge, die andere kaum bemerken, für sie sehr störend sein können. Bei Kleidung sind es oft die Etiketten im Nacken, die kratzen und jucken. Anfangs versuchte sie, es zu ignorieren, aber es wurde schnell klar, dass sie so nicht arbeiten konnte. Ihre Lösung? Sie lernte, mit einem kleinen Nahtauftrenner vorsichtig jedes Etikett zu entfernen, ohne den Stoff zu beschädigen. Seitdem sucht sie gezielt nach Kleidung, die mit aufgedruckten Informationen direkt auf dem Stoff – ganz ohne Etiketten auskommt.
Markus liebt den Look von Wollpullovern, besonders im Winter. Aber jedes Mal, wenn er sie trägt, endet es mit Hautirritationen und einem Gefühl, als würden tausend kleine Nadeln seine Haut piksen. Für jemanden wie Markus, der sehr empfindlich auf Textur reagiert, ist das ein echtes Problem. Die Lösung? Er hat herausgefunden, dass Materialien wie Baumwolle und Seide viel sanfter zu seiner Haut sind. Jetzt achtet er beim Einkaufen speziell darauf, wie sich ein Stoff anfühlt. Wenn es sich nicht weich und angenehm anfühlt, bleibt es im Laden.
Sarah hat oft das Gefühl, dass enge Kleidung sie nicht nur körperlich einengt, sondern auch ihre Atmung und ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Eine enge Jeans kann bei ihr sogar leichte Panik auslösen. Ihre Lösung? Sie hat den Sprung gewagt und ihre Garderobe auf locker sitzende Kleidung umgestellt. Fließende Stoffe und weite Schnitte geben ihr das Gefühl von Freiheit und Komfort, das sie braucht, um sich den ganzen Tag über wohl zu fühlen.
Weitere Herausforderungen können sein:
Beispiel: Lena findet leuchtende Farben und komplexe Muster zu stimulierend und unangenehm, besonders in stressigen Situationen. Sie bevorzugt daher neutrale Farben und einfache Designs, die beruhigender wirken.
Beispiel: Tom kann keine neuen Jeans tragen, ohne sie zuvor mehrmals zu waschen. Der Geruch und die steife Textur neuer Jeans sind für ihn sehr unangenehm.
Beispiel: Anna bevorzugt es, ausschließlich Kleidung aus biologisch abbaubaren oder recycelten Materialien zu tragen, was ihre Auswahlmöglichkeiten begrenzt und den Einkaufsprozess erschwert. Sie setz deshalb inzwischen auf Shops wie ARMEDANGELS. (unbezahlte Werbung)
Beispiel: Jonas hat festgestellt, dass viele Schuhe, die stilistisch ansprechend sind, ihm physische Schmerzen bereiten. Er investiert nun mehr Zeit und Geld, um Schuhe zu finden, die sowohl komfortabel als auch stilvoll sind.
Beispiel: Eva hat große Schwierigkeiten, Unterwäsche zu finden, die keine störenden Nähte oder Etiketten hat. Sie verbringt viel Zeit damit, Produkte zu suchen, die ausreichend komfortabel sind.
Wenn du, wie Julia, Markus oder Sarah, beim Kleidungskauf auch häufig auf Herausforderungen stößt, hier einige Tipps, die das Einkaufen erleichtern können.
Indem du diese Tipps befolgst und auf deine sensorischen Bedürfnisse achtest, kannst du die Herausforderungen, die Kleidung für dich als hochsensible Person darstellt, minimieren und das Einkaufen zu einer angenehmeren Erfahrung machen.
Und falls Du niemanden hast, mit dem Du Deine Einkaufsstrategie besprechen kannst, dann melde Dich einfach bei mir zu einem kostenfreien Orientierungsgespräch. Ich habe selbst Jahrelange Erfahrung mit diesem Thema und vieles ausprobiert, was Dir sicher weiterhelfen kann.
So steht deinem entspannten Sommeroutfit nichts mehr im Wege.
Und das wars dann auch schon wieder für heute mit Frau Sensibel.
Ich wünsch Dir viel Spaß beim Endlich. Selbst. Werden.