Heute möchte ich mal wieder eine Höreranfrage beantworten. Und zwar hat die liebe Franzi mir geschrieben:
„Liebe Nicole, kannst du vielleicht mal eine Folge über das Thema Gehaltsverhandlungen aufnehmen? Ich bin Heilpädagogin mit Bachelor Abschluss und wirklich gut in meinem Beruf. Laut TVöD müsste ich nach S11b eingestuft werden. Leider ist es üblich in meiner Branche, dass man wie ein Erzieher mit Ausbildung nach S8 eingestuft wird. Ich bin so daran gewöhnt mich damit abzufinden und habe nie gelernt mehr einzufordern. Tief in mir schlummert der Glaubenssatz, dass ich auch nicht mehr wert bin…“
Das ist jetzt nur ein Teil der Nachricht, aber ich denke, das erklärt die Fragestellung.
Und deswegen möchte ich heute mal auf die Herausforderungen für Hochsensible in Gehaltsverhandlungen eingehen.
Hochsensible Personen (HSP) stehen in Gehaltsverhandlungen oft vor besonderen Herausforderungen. Diese resultieren aus ihrer intensiven Wahrnehmung und emotionalen Sensibilität, die sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen können.
Emotionale Intensität und Selbstwahrnehmung
Hochsensible Menschen neigen dazu, Emotionen intensiver zu erleben, was in stressigen Situationen wie Gehaltsverhandlungen zu einer erhöhten Anspannung führen kann. Diese emotionale Intensität kann dazu führen, dass sie sich schnell überfordert fühlen oder Schwierigkeiten haben, ihre Anliegen sachlich und selbstbewusst zu präsentieren. Zudem kann ihre kritische Selbstwahrnehmung dazu führen, dass sie ihre eigenen Leistungen und ihren Wert für das Unternehmen unterschätzen, was es ihnen erschwert, angemessene Gehaltsforderungen zu stellen.
Weitere Herausforderungen können sein:
Angst vor Konflikten
Vielleicht kennst Du das von Dir ja auch: Hochsensible Personen vermeiden oft Konflikte, da sie diese als besonders belastend empfinden. In einer Gehaltsverhandlung kann das dazu führen, dass sie weniger bereit sind, hartnäckig für ihre Interessen einzutreten oder sich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen. Diese Zurückhaltung kann dazu führen, dass sie sich unter Wert verkaufen oder unzufrieden mit dem Verhandlungsergebnis sind.
Deswegen habe ich mal einige Strategien zur erfolgreichen Gehaltsverhandlung für Hochsensible zusammengetragen.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Strategien, die Dir als hochsensible Person helfen können, Gehaltsverhandlungen erfolgreich zu meistern.
Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Hochsensible sollten sich intensiv mit ihren eigenen Leistungen und dem Marktwert ihrer Position auseinandersetzen. Es ist wichtig, konkrete Beispiele für Erfolge und Beiträge zum Unternehmen vorzubereiten, um diese im Gespräch überzeugend darlegen zu können. Eine klare Zielsetzung, bestehend aus einem Mindest-, einem realistischen und einem optimalen Ziel, hilft, die Verhandlung strukturiert zu führen.
Techniken zur emotionalen Selbstregulation, wie Atemübungen oder kurze Meditationen, können helfen, die eigene Anspannung zu reduzieren und die Konzentration zu verbessern. Als HSP solltest Du dich darauf fokussieren, während der Verhandlung ruhig und sachlich zu bleiben, um deine Argumente klar und überzeugend präsentieren zu können.
Der Einsatz rhetorischer Techniken kann hochsensiblen Personen helfen, ihre Anliegen effektiver zu kommunizieren. Beispielsweise kann der Perspektivwechsel, bei dem der Fokus auf den Nutzen für das Unternehmen gelegt wird, helfen, das Gespräch positiv zu gestalten. Zudem solltest Du Pausen nutzen, um dich zu sammeln und die Reaktionen des Gegenübers zu reflektieren.
Du solltest dich auf mögliche Gegenargumente vorbereiten und Strategien entwickeln, um diese sachlich zu entkräften. Eine offene Haltung gegenüber alternativen Vergütungsformen, wie flexible Arbeitszeiten oder zusätzliche Urlaubstage, kann ebenfalls hilfreich sein, um Kompromisse zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind.
Fazit
Auch Du als Hochsensible Person kannst durch gezielte Vorbereitung und den Einsatz spezifischer Techniken Deine Gehaltsverhandlungen erfolgreich gestalten. Indem Du Deine emotionalen Stärken nutzt und gleichzeitig Strategien zur Selbstregulation anwendest, kannst Du Deine Interessen selbstbewusst vertreten und faire Ergebnisse erzielen. Durch den Fokus auf sachliche Argumentation und eine positive Gesprächsführung kannst Du Deine Sensibilität als Stärke nutzen, um authentische und erfolgreiche Verhandlungen zu führen.
Und wenn Du jetzt sagst, find ich klasse, aber dabei wünsche ich mir noch etwas weitergehende Unterstützung, dann buch Dir direkt Dein kostenfreies Orientierungsgespräch und wir schauen gemeinsam, was Du dazu noch brauchst.
Und an dieser Stelle möchte ich auch nochmal auf unsere kostenfreie Community aufmerksam machen. Außerhalb von Social Media in einem geschützten Raum, tauschen sich die „Scansitives“ (Scanner und Hochsensiblen) aus und unterstützen sich gegenseitig.
Du willst auch dabei sein, dann spring gleich hier in die Community und folge dem Link.
Und das wars dann auch schon wieder für heute mit Frau Sensibel.
Ich wünsch Dir viel Spaß beim Endlich. Selbst. Werden.