Hochsensible Menschen, oft als HSP (Highly Sensitive Person) bezeichnet, nehmen ihre Umwelt intensiver wahr als der Durchschnitt. Diese gesteigerte Wahrnehmung kann sowohl ein Segen als auch eine Herausforderung sein. Während HSPs oft besonders kreativ, empathisch und detailorientiert sind, kann die ständige Reizüberflutung zu Stress, Überforderung und einem erhöhten Bedürfnis nach Rückzug führen. Soziale Interaktionen, die für viele Menschen eine Quelle der Freude und Unterstützung darstellen, können für hochsensible Menschen anstrengend und belastend sein. Die Gefahr, sich isoliert zu fühlen oder missverstanden zu werden, ist groß. Aus diesem Grund ist ein unterstützendes soziales Umfeld für HSPs von besonderer Bedeutung. Es kann helfen, die Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen und ein Gleichgewicht zwischen sozialen Aktivitäten und dem Bedürfnis nach Ruhe zu finden.
Wie funktioniert das jetzt mit der Gestaltung eines unterstützenden sozialen Umfelds
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt zur Schaffung eines unterstützenden Umfelds für hochsensible Menschen ist das Verständnis und die Akzeptanz durch Freunde, Familie und Kollegen. Oftmals wird Hochsensibilität missverstanden oder als Überempfindlichkeit abgetan. Dies kann zu Frustration und dem Gefühl führen, nicht ernst genommen zu werden.
Beispiel aus dem Alltag: Anna, eine hochsensible Person, fühlt sich nach einem langen Arbeitstag oft erschöpft und braucht Ruhe, um sich zu erholen. Wenn ihre Freunde dies nicht verstehen, könnte sie sich unter Druck gesetzt fühlen, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen, obwohl sie sich danach nicht in der Lage fühlt. Wenn ihre Freunde jedoch ihre Hochsensibilität akzeptieren und respektieren, könnten sie anbieten, ruhigere Aktivitäten zu planen oder Anna Raum zu geben, wenn sie ihn braucht.
Tipp: Hochsensible Menschen können offene Gespräche mit ihren Angehörigen führen, um ihre Bedürfnisse zu erklären. Ein offenes Gespräch über Hochsensibilität kann helfen, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz zu erhöhen. Es kann hilfreich sein, spezifische Situationen zu beschreiben, in denen man sich überfordert fühlt, und gemeinsam Lösungen zu finden.
Für hochsensible Menschen ist es besonders wichtig, ihr soziales Umfeld bewusst zu wählen. Beziehungen, die auf Unterstützung, Verständnis und Empathie basieren, können eine enorme Hilfe sein. Im Gegensatz dazu können toxische oder sehr fordernde Beziehungen das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
Beispiel aus dem Alltag: Tom, ein hochsensibler Mensch, hat festgestellt, dass er sich nach Treffen mit einem bestimmten Freund oft ausgelaugt und emotional erschöpft fühlt. Dieser Freund neigt dazu, ständig über negative Themen zu sprechen und lässt Tom wenig Raum, sich selbst auszudrücken. Tom entscheidet sich daher, den Kontakt zu reduzieren und stattdessen mehr Zeit mit Menschen zu verbringen, die positiv und unterstützend sind.
Tipp: Hochsensible Menschen sollten bewusst darauf achten, wie sie sich nach sozialen Interaktionen fühlen. Es ist in Ordnung, Grenzen zu setzen und sich von Menschen zu distanzieren, die ihre Energie rauben. Gleichzeitig sollten sie Beziehungen pflegen, die sie unterstützen und stärken.
Ein weiteres effektives Mittel zur Unterstützung hochsensibler Menschen ist die Schaffung oder Teilnahme an sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten. Dies können Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder regelmäßige Treffen mit anderen hochsensiblen Personen sein. Der Austausch mit anderen HSPs kann nicht nur Trost spenden, sondern auch wertvolle Tipps und Strategien im Umgang mit Hochsensibilität bieten.
Beispiel aus dem Alltag: Maria, die sich oft unverstanden fühlt, tritt einer Online-Community für Hochsensible bei. Hier kann sie sich mit anderen austauschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Sie fühlt sich sofort weniger allein und lernt von den Erfahrungen anderer. Durch den Austausch erhält sie neue Perspektiven und Anregungen, wie sie mit ihrer Hochsensibilität im Alltag besser umgehen kann.
Tipp: Hochsensible Menschen können nach Gruppen oder Veranstaltungen suchen, die speziell für HSPs konzipiert sind. Dies kann auch auf lokaler Ebene geschehen, beispielsweise durch Teilnahme an Workshops oder Vorträgen zum Thema Hochsensibilität. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann das Gefühl von Isolation vermindern und das Selbstbewusstsein stärken.
Fazit
Ein unterstützendes soziales Umfeld ist für hochsensible Menschen von unschätzbarem Wert. Es kann ihnen helfen, die Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen und ihre Stärken voll auszuschöpfen. Durch Verständnis und Akzeptanz, die bewusste Auswahl der sozialen Kontakte und den Aufbau von Netzwerken mit Gleichgesinnten können hochsensible Menschen ein Umfeld schaffen, das ihre Bedürfnisse respektiert und fördert. So wird nicht nur die eigene Lebensqualität verbessert, sondern auch die Beziehungen zu anderen Menschen gestärkt. In einer Welt, die oft von Reizüberflutung und Druck geprägt ist, kann ein unterstützendes soziales Umfeld der Anker sein, der hochsensible Menschen stabilisiert und ihnen hilft, in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Maßstäben zu leben.
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Das wars dann auch schon wieder für heute mit Frau Sensibel.
Ich wünsch Dir viel Spaß beim endlich selbst werden.