
Viele hochsensible Menschen kennen dieses Gefühl: Du freust dich auf einen Abend mit Freunden oder auf das Familienfest – und bist trotzdem nach kurzer Zeit völlig erschöpft. Vielleicht kennst du auch diesen Moment, in dem du mitten im Gespräch innerlich die Tür zumachst. Nicht, weil du die anderen nicht magst, sondern weil dein System schlicht zu viel aufgenommen hat.
In diesem Artikel erfährst du, warum gerade Hochsensible (HSP) und introvertierte Menschen nach sozialen Treffen oft ausgebrannt sind – und wie du trotzdem in Verbindung bleiben kannst, ohne dich selbst dabei zu verlieren.
Hochsensible nehmen mehr wahr: Reize, Zwischentöne, Atmosphären. Das bedeutet, dass ein Gespräch nicht nur aus Worten besteht, sondern auch aus Tonlagen, unausgesprochenen Emotionen und Stimmungen. Für das Nervensystem bedeutet das Schwerstarbeit – und nach zwei Stunden Smalltalk in einem Raum mit vielen Menschen ist der Akku leer.
Wer dann nicht auf sich achtet, landet schnell im Reizkater: Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Anspannung, innere Unruhe. Gerade wenn du dich im Alltag anpassen willst, freundlich bleibst, lächelst, obwohl dein System “Stopp” ruft – dann kostet das Energie. Viel Energie.
Früher hatte ich nach Seminartagen oder Netzwerkveranstaltungen oft das gleiche Problem: Ich kam nach Hause, war hundemüde – und konnte trotzdem nicht schlafen. In mir war alles laut. Statt zu entspannen, saß ich stundenlang vorm Fernseher und binge-watchte Serien. Bis ich irgendwann verstand: Mein System braucht vorher UND nachher bewusste Auszeiten. Seitdem hat sich viel verändert.
Plane vor dem Treffen, wie lange du bleiben willst. Das gibt dir Sicherheit und dein Nervensystem kann sich darauf einstellen.
Beispiel: Du gehst zur Geburtstagsfeier mit dem Vorsatz, zwei Stunden zu bleiben. Das darfst du auch kommunizieren.
Auch während des Treffens kannst du kleine Pausen einlegen: Ein Gang zur Toilette, frische Luft schnappen, kurz allein in der Küche durchatmen. Beispiel: Auf einer Familienfeier gehst du bewusst für 3 Minuten ins Nebenzimmer und atmest tief durch.
Du musst dich nicht erklären. Ein einfacher Satz reicht.
Beispiel: “Ich brauch heut früher Ruhe, ich wünsch euch noch einen schönen Abend.” Punkt.
Nicht jedes Format passt zu dir. Du darfst entscheiden, wie du Verbindung leben willst.
Beispiel: Lieber 1:1-Spaziergang mit einer Freundin als großer Stammtisch mit zehn Leuten.
Nach sozialen Kontakten brauchst du Zeit für dich. Gönne sie dir.
Beispiel: Nach einem Networking-Abend planst du am Morgen danach zwei Stunden Ruhe ein.
Viele Hochsensible fragen sich: „Warum bin ich so empfindlich?” Die Antwort: Du bist nicht empfindlich, du bist fein wahrnehmend. Und das ist kein Mangel, sondern eine besondere Fähigkeit.
Wenn du deinen Umgang mit sozialen Situationen liebevoll regulierst, kannst du Verbindung UND Selbstfürsorge leben. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne Maske. Und ohne innerlich auszubrennen.
Wenn du spürst, dass du deinen Alltag als Hochsensible:r entspannter gestalten möchtest, unterstütze ich dich gern. Du findest Angebote wie den Klare Kante Kalender, die Scansitives-Community und mein 1:1 Sparring auf frausensibel.de.
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Danke, dass du dir Raum für dich nimmst.