Definition:
Hochsensibilität ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, das durch eine besonders feine Wahrnehmung äußerer und innerer Reize gekennzeichnet ist. Hochsensible Menschen – oft als HSP (Highly Sensitive Person) bezeichnet – nehmen ihre Umwelt intensiver, differenzierter und oft schneller wahr als der Durchschnitt.
Typische Merkmale:
- Gesteigerte Sinneswahrnehmung (Licht, Geräusche, Gerüche, Berührungen)
- Tiefe emotionale Reaktionen und intensives Mitgefühl
- Ausgeprägte Intuition und feines Gespür für Stimmungen
- Schnelle Überforderung bei zu vielen Reizen oder sozialem Druck
- Bedürfnis nach Rückzug, Stille und Erholung
Wichtiger Hinweis:
Hochsensibilität ist keine Krankheit oder psychische Störung. Sie ist auch kein Defizit, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal – mit Stärken und Herausforderungen. Etwa 15–20 % der Menschen gelten als hochsensibel.
Stärken hochsensibler Menschen:
- Hohes Maß an Empathie und Mitgefühl
- Kreativität, Vorstellungskraft und Sinn für Ästhetik
- Tiefe Gedanken und differenzierte Analysen
- Verantwortungsbewusstsein und moralisches Gespür
- Sinn für Details, Harmonie und zwischenmenschliche Nuancen
Herausforderungen:
- Schnelle Reizüberflutung
- Schwierigkeiten in lauten, chaotischen oder konfliktbeladenen Umgebungen
- Tendenz zu Selbstzweifeln, wenn Hochsensibilität nicht verstanden oder akzeptiert wird
Impulse für den Alltag:
- Eigene Bedürfnisse ernst nehmen und kommunizieren
- Rückzugszeiten fest in den Alltag einbauen
- Selbstfürsorge als Priorität verstehen
- Austausch mit anderen HSP, z. B. in der Community für Scansitives