#007 – Die Glaubenssätze der Scanner

Episode Nr. #007

19.11.2022

Die Glaubenssätze der Scanner

Heute geht es um das Thema Glaubenssätze von Scannern.

Wir nehmen die typischen Glaubenssätze genau unter die Lupe, lernen den Unterschied zwischen Tauchern und Seglern kennen.

Am Ende habe ich noch ein paar Tipps für dich, wie du die Glaubenssätze auflösen kannst.

Was sind überhaupt Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind unsere inneren Wahrheiten, also im Unterbewusstsein abgespeicherte Überzeugungen, die wir verinnerlicht haben und zu unseren eigenen Realitäten gemacht haben. Wir haben sie immer wieder gehört und am vorgelebten Beispiel z. B.: über unsere Eltern gelernt und erlernt. Das trifft im Prinzip auf alle Lebensbereiche zu, also von der Partnerschaft über Beziehung, Arbeit, Gesundheit und Ernährung. Wir alle kennen diese Glaubenssätze, die wir von Kindheit an gesagt bekommen haben und sie uns dadurch zu eigen gemacht haben. So was wie „Das machst du falsch“, „das kannst du noch nicht“, „dafür bist du noch zu klein“ oder „Dafür haben wir kein Geld“, „Das können wir uns nicht leisten“. „Was bildest du dir überhaupt ein, oder „Geld wächst nicht auf Bäumen“.

Dadurch, dass wir diese Sätze immer wieder gehört haben, haben sie sich in unser Unterbewusstsein eingebrannt und wir glauben sie.

Wie nehmen sie als unsere Wahrheit an..

In den letzten Jahren sind mir bei meinen Klienten immer wieder die verschiedensten Glaubenssätze genannt worden. Was jedoch auffällt, drei Glaubenssätze von Scanner-Persönlichkeiten, die sich immer wiederholt haben.

  • Ich kann das nicht (richtig)
  • Ich kann mich nicht entscheiden
  • Ich kann nie etwas zu Ende bringen.

Die schauen wir uns einfach mal ein bisschen genauer an.

Ich kann nichts richtig.

Das ist ein klassischer Glaube, der von vielen vertreten wird, also nicht nur von seiner Persönlichkeit. Und dieser Glaubenssatz kann sich auch ändern. Das wahre Geheimnis ist, dass der erste Schritt darin besteht, zu erkennen, dass Überzeugungen alte Programme und Muster hast, sie zu akzeptieren und quasi als Geschenk zu sehen. Also überleg dir zuerst, wo dir diese Überzeugungen in der Vergangenheit schon mal geholfen hat. Und wenn du erkennst, dass diese Überzeugung dir heute nicht mehr dienen oder dich vielleicht sogar bremsen, darfst du sie loslassen.

Ich kann mich nicht entscheiden.

Hier finde ich die Antwort von der Autorin Barbara Scheer ganz gut. Sie hat in den 80er Jahren den Begriff Scanner-Persönlichkeit geprägt und hat mit ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1000 Träume hast“ quasi genau diesen Satz beantwortet.

Im Endeffekt ist das sehr provokant, denn sie sagt ja „Du kannst alles machen, ohne dich priorisieren zu müssen“. Das widerspricht allen Ratschlägen der Kunst und des Marketings.

Denn um fokussiert arbeiten zu können, musst du dich – nach den gängigen Modellen der Umsetzung und Projektplanung – entscheiden und auf eine Sache festlegen. Den Fokus auf die eine Sache, die dich weiterbringt, legen. Doch genau das können Scanner Persönlichkeiten eben nicht. Und daraus resultiert dieser Glaubenssatz Ich kann mich nicht entscheiden. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen Das muss doch gar nicht. Du musst nur wissen, wann du was machst und ob du auch mehrere Projekte gleichzeitig managen kannst. Also fang an.. Fang klein an.. Fang jetzt an und mach dir keine Gedanken um das Ende.

Ich bring nie etwas zu Ende.

Diesen Glaubenssatz kannst du ganz leicht ändern und auflösen, wenn du den Unterschied zwischen einem Taucher und einem Segler kennst. Ein Taucher ist derjenige, der tief in ein Thema einsteigt und sein ganzes Leben lang meist nichts anderes macht. Das sind zum Beispiel Profitänzer, Konzertpianisten oder Professoren. Der Taucher ist ein absoluter Spezialist. Er ist der Fachmann oder die Fachfrau für dieses eine Thema und nichts anderes. Wenn er einmal tief in die Materie eingetaucht ist, dann findet er immer mehr Details und noch mehr Einzelheiten, die er zu diesem einen Thema herausfinden kann. Er taucht quasi tief in die Materie ein und birgt dort einen wundervollen, wertvollen Schatz. Die Segler hingegen sind Generalisten. Sie sind Spezialisten in vielen Themen. Manchmal taucht auch ein Segler tiefer ein, aber meistens schwimmt er nur an der Oberfläche. Du kannst dir den Segler quasi wie auf einem Schiff vorstellen, der manchmal fischen geht. Ein anderes Mal tauchen, am nächsten Tag surfen und am übernächsten Tag dann Wasserski fährt. Dann wiederum lernt er was darüber, wie man Segel fliegt oder vielleicht auch über Astronomie oder Navigation, Flora und Fauna der Meere und über die Gewässer. Dann braucht sein Schiff vielleicht mal einen neuen Anstrich oder eine Grundreinigung, wofür er sich speziell mit der richtigen Farbe und Zusammensetzung der besten Lacke für das Holz seines Schiffs beschäftigt. Und wenn er mal nichts zu tun hat, liegt er an Deck und liest ein Buch. Oder er erstellt eine neue Podcastfolge für Frau Sensibel, in der er über alles berichtet, was ihn gerade interessiert. 😉

Du siehst, ich sehe mich selber auch als Segler und manchmal tauche ich auch tiefer ein. Aber ein Segler ist quasi ein vielseitiger, viel interessierter Mensch, der gerne viele Dinge anfängt und viele dabei auch manchmal nicht zu Ende bringt. Das heißt aber wie gesagt nicht, dass eine jener Persönlichkeiten nicht auch ein Taucher sein kann, der sich lange und tief mit einem einzigen Thema beschäftigt. Barbara Sher hat in ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du 1000 Träume hast“ neun unterschiedliche Typen ausgemacht, die sich eben genau darin unterscheiden. Also wie lange und intensiv sie sich mit welchem Thema auseinandersetzen.

Dazu gibt es eine eigene Folge: #009 – Die 9 Scanner-Persönlichkeiten: ein vielseitiger Überblick!

Tipps – Wie du die Veränderung und Arbeit an deinen Glaubenssätzen anstoßen kannst.

Eigentlich ist es mehr so eine Art kleine Anleitung, wie du deine alten Programme los wirst und deine Glaubenssätze ändern kannst.

Beobachte dich selbst.

Klingt komisch, hilft aber.

In welchen Situationen ploppen deine Glaubenssätze auf?

Wie erlebst du dich selber?

Wie empfindest du Dinge?

Du kennst Dich auf so vielen Ebenen aus: Schau auch mal bei Dir selbst. Wie gut kennst du dich denn mit dir selber aus? Was ist dir wichtig und wo tauchen diese Hemmnisse auf?

Wenn dieser Glaubenssatz auftaucht, beobachte dich konkret ganz genau selbst und alles, was du wahrnimmst und nicht mehr haben möchtest. Da hast du die Chance, eine Veränderung anzustoßen.

Akzeptiere dich, wie du bist.

Ist meistens einfacher gesagt als getan, denn wir sind ja im Endeffekt ein Produkt aus dem, was wir in unserem Leben gelernt, getan und umgesetzt haben.
Das heißt, du kannst jetzt anfangen, das zu ändern. Und je mehr du dein „Jetzt“ akzeptierst, umso besser wirst du mit dir umgehen, umso schneller wirst du auf Dinge reagieren oder anders agieren.

Wenn du weißt „okay, das tut mir nicht gut“ frag Dich: Was kann ich jetzt verändern? Aber erstmal kommt die Akzeptanz.

Lass los.

Das ist vermutlich der schwierigste Punkt in diesem ganzen Ablauf.  Wenn du dir das bildlich vorstellst: „Wenn du alles loslässt, hast du beide Hände wieder frei.“

Dann kannst du deine Energie auf etwas Neues lenken. Das heißt, du räumst quasi innerlich und äußerlich auf.

Manchmal hilft es auch wirklich sehr, sein Außen zu sortieren, zu entrümpeln. Wenn du das äußerlich getan hast (in deinem Haus oder in deiner Wohnung ausmistest) dann fühlt sich das für dich schon leichter an.

Dann kannst du

  • dich wieder selber besser beobachten,
  • dich besser annehmen und akzeptieren und
  • den dritten Schritt mit dem Loslassen auch vielleicht besser innerlich nachvollziehen.

Und wenn du dann so befreit bist, dann hast du auch wieder mehr Energie und Kraft für Neues.

Lege dir neue Glaubenssätze zu.

Jetzt ist aufgeräumt. Du hast Platz für Neues, hastKlare Kante gemacht und willst jetzt überlegen:

Was will ich denn überhaupt?

Wo will ich hin?

Was will ich erreichen?

Was wären vielleicht tolle Themen, mit denen ich mich beschäftigen möchte?

Tipp: Setz dir Prioritäten.

Mach dir klare Ziele. Als Idee habe ich dafür die Klare Kante entwickelt. Da guckst du dir alle deine Lebensbereiche an:

  • Familie und Freunde
  • Beziehungen oder
  • Geld
  • Liebe
  • Arbeit und setzt einen Status Quo

Dann schaust du dir an, welche Ziele möchte ich erreichen?

Die erarbeitest du dann innerhalb des Kalenders und kannst Woche für Woche priorisieren, überprüfen und daran arbeiten.

Vielleicht ist es bei Dir auch ein anderer Glaubenssatz als einer dieser drei: Ich kann nichts richtig. Ich kann mich nicht entscheiden. Ich kann nie was zu Ende bringen.

Vielleicht ist es auch nur einer davon, der dich aber so blockiert, dass du das Gefühl hast, dass du nicht weiterkommen wirst, weil du nicht richtig bist.

Dann noch mal der Hinweis:

Beobachte dich. Akzeptiere dich, wie du bist. Dann kannst du loslassen und dann kannst du anfangen, neue Glaubenssätze zu kreieren.

Schreib mir gerne, wenn du dazu Fragen hast oder buch dir dein kostenfreies Orientierungsgespräch.

 

 

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.