#030 – Wie Du als HSP deine Intuition trainieren kannst

Zuerst mal der Versuch einer Definition: Was ist überhaupt Intuition?

Meine Definition: Intuition ist die Fähigkeit, eine Situation unmittelbar und ohne das langsame, folgerichtige Denken zu erfassen.

Im Unbewussten des Menschen schlummern immense Wissensressourcen, von denen er oft gar nichts weiß.

Ich möchte das anhand von einem Beispiel verdeutlichen:

In einem vieldiskutierten Experiment hat der Physiologe Benjamin Libet (1979) nachgewiesen, dass einer bewussten Entscheidung (in diesem Fall für das Heben eines Fingers) ein Vorbereitungspotential vorausgeht, das bereits 350 ms vor der Entscheidung Prozesse im Gehirn anzeigt, die diese Entscheidung vorbereiten. Und das gilt erstmal für alle Menschen.

Wie baust Du jetzt Dein Vertrauen in die Intuition bei Hochsensibilität auf?

Wenn jemand intuitiv handelt, trifft er Entscheidungen auf Basis von nicht objektivierbaren Begriffen und Einstellungen, die jedoch keineswegs willkürlich sind. Die Kreativität

resultiert aus einer Kombination von Gefühlen, Vernunft und Intuition. Eine zuverlässig funktionierende Intuition erfordert ein hohes Maß an Einfühlsamkeit und Reife im Umgang

mit Emotionen und Intelligenz, insbesondere bei Menschen mit Hochsensibilität.

Als Grundlage für die Intuition habe ich zuerst einmal das Vorhandensein der fünf Dimensionen identifiziert.

Dazu gehören:

• Selbstwahrnehmung
• Selbststeuerung
• Motivation
• Empathie
• Soziale Kompetenz

Das heißt nicht gleich hohe Emotionale Intelligenz. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich der Begriff der emotionalen Intelligenz entwickelt.

Er beschreibt die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Diese wird besonders Hochsensiblen Persönlichkeiten zugeschrieben.

Und damit sind wir auch schon beim Kernthema: Die Macht der Intuition für hochsensible Menschen

Menschen mit außergewöhnlich hoher Sensibilität und Hochsensitivität verfügen oft über eine besonders ausgeprägte Intuition. Kekulé, Archimedes und Einstein sowie zahlreiche andere kreative Erfinder konnten von der Macht ihrer Intuition profitieren, auf die man nicht bewusst zugreifen kann. Der entscheidende Moment auf dem Weg zur Lösung besteht darin, das Problem dem Wissen des Unbewussten zu überlassen. Dadurch kann sich die selbstorganisierende Intelligenz entfalten und zur Lösung beitragen, die weit über das bewusste menschliche Wissensspektrum hinausgeht.

Wer es versteht, seine Intuition zu nutzen, kann wahre Wunder vollbringen.

Du musst nicht besonders spirituell zu sein, um einer Ahnung oder der Intuition zu vertrauen. Es gibt eine Vielzahl von Büchern, die uns daran erinnern, wie wichtig Intuition und Sensibilität sind, um unser Leben zu bereichern.

Dazu gehören Werke wie Daniel Golemans „Emotionale Intelligenz”, Howard Gardners „Die Vielfalt des menschlichen Geistes” und Gerd Gigerenzers „Bauchentscheidungen”. Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, findest Du die Links zu den Buchempfehlungen am Ende dieses Beitrages.

Was ist das jetzt für eine Gabe der Ahnung und Sensibilität?

Für viele hochsensible Menschen ist es eine Gabe, andere wie ein offenes Buch lesen zu können. Im Gegensatz dazu bleiben ihre Mitmenschen für weniger sensitiv begabte Menschen oft Rätsel. Buddhisten zum Beispiel gehen mit Mitgefühl und Empathie bewusster um als viele von uns. Sie glauben, dass wir oft unnötiges Leid erfahren, weil wir uns an Vorstellungen, materiellen Gütern oder Menschen klammern. Sie sehen im Loslassen den Weg zur Befreiung aus dem Kreislauf des Leidens. Das Bewusstsein für die eigene Sensibilität und die Gabe der Ahnung kann uns helfen, uns selbst und andere besser zu verstehen und ein erfüllteres Leben zu führen.

Wie kannst Du das jetzt trainieren?

Also das Training des Bewusstseins und der Wahrnehmung. Um Dein volles Potenzial zu entfalten und ein erfüllteres Leben zu führen, darfst Du zuerst aus Deinem geistigen Trott erwachen und Dein Bewusstsein trainieren. Wir müssen erkennen, dass wir oft egoistisch handeln und das Mitgefühl vernachlässigen, auch uns selbst gegenüber. Buddhisten betonen, dass wir glücklicher wären, wenn wir ein besseres Verständnis für unser Potential hätten. Eine Möglichkeit, unsere Wahrnehmung zu verbessern, ist Meditation. Durch gezieltes Training kannst Du so lernen, Stimmungen im Raum intuitiv zu erfassen und Deine Begabungen und Sensibilität zu schulen. Hochsensible Menschen spüren oft nahendes Unheil und sind in der Lage, subtile Stimmungen wahrzunehmen, wie zum Beispiel Traurigkeit in einem Raum oder das Gefühl, beobachtet zu werden.

Und damit meine ich nicht die einfachen Zufälle, dass Du einmal wahrgenommen hast, dass Du beobachtet wirst, wie z. b. in dem Lied von Suzanne Vega „Tom’s Diner“ „When I’m feeling Someone watching me and so I raise my head.“ Das ist eine eher offensichtliche Wahrnehmung des Umfelds. Es gibt einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Überempfindlichkeit.

Hochsensible Menschen nehmen Dinge wahr, die anderen entgehen, indem sie ihre Sinnes-Antennen ausfahren. Sie filtern bewusst oder unbewusst viele Sinneseindrücke oder Informationen weg. Im Gegensatz dazu vertrauen viele Menschen eher der Logik als ihrem Gefühl und haben gelernt, dass Gefühle trügerisch sein können und eine Stimmung den ganzen Tag dominieren kann. Allerdings haben wir wichtige Fähigkeiten verloren und verspüren eine tiefe Sehnsucht danach, sie uns wieder anzueignen. Deshalb ist der Zuspruch zur Esoterik oder zum Buddhismus meines Erachtens so groß.

Es ist eine besondere Fähigkeit, eine bewusstere Wahrnehmung und erhöhte Sensibilität zu besitzen, aber leider wird dies oft belächelt.

Mir zumindest ging das bereits häufiger so, wenn ich sage, dass ich hochsensibel bin. Allerdings kannst Du davon beruflich profitieren, wenn Du ein Gespür für Menschen, Stimmungen oder Gefahren hast.

Ich selbst nutze meine Fähigkeiten genau dazu. Das erfordert Training und Reflexion. So habe ich z. B. – lange Zeit auch unbewusst – trainiert einen Raum und die darin befindlichen Menschen intuitiv wahrzunehmen. Das hilft mir sehr bei Teamtrainings und ich weiß häufig schon von den Herausforderungen der Teams, bevor sie mir davon berichten. Ich nehme erst einmal geduldig alles wahr und trete dann in den persönlichen Kontakt mit den Beteiligten.

Empathie und Mitgefühl schaffen so eine kreativere Atmosphäre als Zeitdruck, Disziplin und klare Vorgaben. Meine Workshops laufen immer intuitiv.

Woher soll ich wissen, was ich tue, bevor ich die Menschen wahrnehme?

Früher hat mich das auch oft verunsichert. Vor allem, weil Unternehmen gerne ein Handout von einem Workshop bekommen, bevor Du den Kurs durchführst. Ich hab dann irgendwas, das zu dem vermeintlichen Thema passte, erstellt. Im Nachhinein stellte ich aber häufig fest, dass die Herausforderungen ganz woanders lagen. Und auf die bin ich dann spontan eingegangen. Ich bin der festen Überzeugung, dass das viele andere HSP auch können.

Um diese Gabe aber gezielt einsetzen zu können, darfst Du zuerst lernen, Deine Sinne vor Übergriffen und zu hoher Beanspruchung zu schützen. Du kannst Deine Empfindsamkeit entdecken, analysieren und fördern, damit sie Dir nicht schaden kann. Obwohl Du als sensibler Mensch leichter verletzt werden kannst, kann Deine Intuition Dir helfen, Dich zu schützen, wenn Du ihr vertraust und auf Deine innere Stimme hörst.

Menschen, die über eine bewusstere Wahrnehmung und erhöhte Sensibilität verfügen, nutzen diese Fähigkeit leider nicht immer.

Hochsensible Persönlichkeiten benötigen meiner Meinung nach spezielle Strategien im Leben. Du besitzt als HSP besondere Fähigkeiten, aber um diese wirklich kraftvoll zu leben, benötigst Du auch besondere Bedingungen. Es erfordert einiges an Anstrengung, die Fülle an Sinneseindrücken zu bewältigen und zu verarbeiten, die mit einer erhöhten Sensibilität einhergeht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Du Dich als feinfühliger Mensch oft erschöpft und überfordert fühlst. In solchen Momenten brauchst Du Ruhe, Rückzug und Zeit für Dich selbst, um wieder zu Kräften zu kommen.

Es ist aber nicht immer möglich, sich in jeder Situation zurückzuziehen und zu entspannen. Aber das ist kein Grund zur Sorge. Es gibt immer Wege, um die Balance zu finden oder wiederherzustellen und eine gesunde Lebensweise zu entwickeln.

In meinem neuen Online-Training für Hochsensible teile ich bewährte Strategien, Methoden und Tools, die meinen Klienten und Seminarteilnehmern geholfen haben, das intensive Erleben leichter zu machen.

Ich zeige dir gerne, wie du diese Strategien für dich nutzen kannst. Der Kurs startet immer in kleinen Gruppen und Du kannst Dich schon jetzt auf die aktuelle Warteliste eintragen, damit Du den neuen Durchlauf auf keinen Fall verpasst.

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