#049 - „Online" für Hochsensible die entspannte Alternative zum realen Leben?

#049 „Online” für Hochsensible die entspannte Alternative zum realen Leben?

Episode Nr. #049

15.08.2023

Online für Hochsensible die entspannte Alternative zum realen Leben?

Ist „Online“ – für Hochsensible die entspannte Alternative zum realen Leben?

Die Zukunft der Arbeit hat 2020 begonnen. Nie zuvor in der Geschichte der Arbeitswelt hat ein einziges Ereignis die Art und Weise, wie in Unternehmen undverschiedenen Branchen gearbeitet wird, so auf den Kopf gestellt wie die Coronapandemie. Zum Glück dachten sich wohl an dieser Stelle viele Hochsensibel und Introvertierte Menschen. Immer mehr Arbeitgeber bieten die Möglichkeit des Homeoffice und auch Weiterbildungen und Kurse werden online angeboten.

Es gibt eine Bandbreite an Formaten, die sich virtuell konsumieren lassen und auch thematisch bleiben keine Wünsche offen.

Stille Menschen schätzen die Vorteile von Onlinekursen, virtuellen Arbeitsplätzen und anderen Online-Produkten ganz besonders. Für Hochsensible bieten virtuelle Möglichkeiten eine echte Alternative, um ihrem Beruf und den Interessen nachzugehen.

Was genau macht Online für Hochsensible so attraktiv gegenüber der Präsenz – also dem echten Leben?

Als Hochsensible im eigenen Rhythmus arbeiten & lernen

Das Thema Zeit spielt eine wichtige Rolle für Hochsensible.

Wer nach seinem eigenen Rhythmus lebt, braucht auch seine eigenen Pausen. Und wir wissen inzwischen, wie wichtig Pausen für HSP sind. Ich z. B. möchte meine Pausen gerne frei und  ohne Rechtfertigung und vor allem gerne auch mal allein verbringen. Oftmals habe ich aber auch gar kein Bedürfnis nach einer Pause und möchte lieber in Ruhe durcharbeiten. (Beispiel Gleitzeit, früh anfangen)

Das funktioniert perfekt in der eigenen Umgebung. HSP können daher Online viel besser nach ihren eigenen Phasen arbeiten ohne sich erklären zu müssen.

Hochsensibel gegenüber Geräuschen, Licht und Luft

Hochsensible Menschen haben ein stärkeres Empfinden für äußere Einflüsse. Das gilt für die Räumlichkeiten, die Geräuschkulisse, aber auch Gerüche und Lichtverhältnisse. Ein muffiger Raum und Gebrabbel von anderen Menschen kann natürlich jeden nerven.

Für uns HSP ist aber schnell das Maß voll. Ich bin dann tatsächlich sehr schnell gereizt und gestresst. Und das lässt sich in einer fremden Umgebung weniger steuern als in den eigenen vier Wänden. Zu Hause  bin ich in einem geschützten Raum. Das eigene Zuhause ist mein Wohlfühlfaktor. Und wenn ich mich wohlfühle, bin ich auch deutlich gelassener im zwischenmenschlichen Umgang.

„Online“ erlaubt Abgrenzung zu anderen Menschen

Neben der Zeit und den äußeren Faktoren spielen die Menschen eine große Rolle. Unter Leuten zu sein, die man sich nicht ausgesucht hat an Orten, die man nicht selbst gestalten kann – ich sag mal UNGÜNSTIG.

Da heißt es Energie sammeln, erden und Schutzzauber ausführen. Und für nicht Harry Potter  Fans: Eine Übung zur besseren Abgrenzung

Für mich als HSE sind solche Veranstaltungen in dem laufenden Moment immer irgendwie wie eine Kirmes: Es gibt 1.000 spannende Dinge, Informationen und interessante Menschen. Aber wenn ich die Veranstaltung dann verlasse, beginnt das Deep Processing. Zusammenhänge erkennen, Bedeutungen geben, verstehen, Lösungen finden, und mit bereits vorhandenen Erkenntnissen verbinden….. Die Veranstaltung wirkt also noch lange nach. Radikaler Energieverbrauch.

Im Gegensatz zu einer Online Veranstaltung. Ich klick mich rein, schalte mich stumm und eventuell auch keine Kamera an. Ich kann mir einen Überblick verschaffen und wenn ich will, Kontakt zu bestimmten Personen aufnehmen oder eben auch nicht. Ich kann sogar den Small Talk umgehen und einfach wahrnehmen, wie die Menschen so drauf sind. Manchmal passiert dann tatsächlich so eine Verbindung mit jemandem, der ganz ähnlich tickt und wir starten mit Deep Talk. Also echtem Interesse. Tatsächlich ist das aber auch eher die Ausnahme.

Virtueller Austausch mit Gleichgesinnten

Wie HSP sind aber keine Einsiedler. Wir wollen und suchen auch den Austausch mit anderen. Bei diversen Posts in Social Media gibt bereits ein gemeinsames Interesse über das man sich dann gut unterhalten kann.

Aber auch hier ist ein gezielter Austausch z. B. in speziellen Gruppen für HSP angenehmer, als der einfache Austausch mit noch nicht Bekannten im allgemeinen Social Media Gemenge.

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.