Heute geht es um das Thema Schuldgefühle und Scham aus Deiner Kindheit und wie Du sie wieder los wirst.
Wenn du hochsensibel bist, hast du vielleicht schon früh in deinem Leben intensivere Gefühle erlebt als andere. Situationen, die für andere leicht zu verkraften waren, haben dich vielleicht tief getroffen. Besonders in der Kindheit können Schuldgefühle und Scham in dir verankert sein. Diese Emotionen sind wie Schatten, die du oft mit dir herumträgst, auch wenn sie aus längst vergangenen Momenten stammen.
Vielleicht erinnerst du dich an diese Szenen:
Als hochsensibler Mensch bist du besonders empfänglich für diese Gefühle, weil du die Welt intensiver wahrnimmst. Du merkst dir nicht nur, was passiert ist, sondern auch die Emotionen, die damit verbunden waren. Und diese Emotionen können dich auch als Erwachsener noch begleiten.
Um diese alten Wunden zu heilen, gibt es einige Ansätze, die dir helfen können, als Erwachsener neue Perspektiven einzunehmen.
Oft tragen wir Schuldgefühle mit uns herum, weil wir glauben, wir hätten in der Vergangenheit anders handeln sollen. Doch als Kind hattest du nicht die gleiche Reife oder die gleichen Möglichkeiten wie heute. Du hattest nicht die Kontrolle über die Situationen, die dich beschämt haben, und es ist nicht fair, dich heute noch dafür verantwortlich zu machen.
Nimm dir Zeit, um die Situationen, die in dir Schuld oder Scham ausgelöst haben, neu zu betrachten. Was würdest du einem Kind in derselben Situation sagen? Wahrscheinlich würdest du es trösten, ihm Mut machen und ihm sagen, dass es nicht seine Schuld ist. Diesen Trost darfst du auch dir selbst geben.
Eine bewährte Methode ist die Arbeit mit dem inneren Kind. Schließe die Augen und stelle dir vor, du begegnest deinem jüngeren Ich, vielleicht im Alter von 7 oder 10 Jahren. Sprich mit diesem Kind. Sag ihm, dass es nicht verantwortlich ist für die Dinge, die geschehen sind. Gib ihm die Liebe und Anerkennung, die es damals gebraucht hätte. Das kann dir helfen, die alte Scham aufzulösen.
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Oft haben hochsensible Menschen Schwierigkeiten, ihre eigenen Grenzen zu setzen, weil sie niemanden verletzen oder enttäuschen wollen. Aber es ist wichtig zu lernen, dass du genauso wertvoll bist wie andere Menschen und dass du deine eigenen Bedürfnisse und Gefühle respektieren darfst. Es ist in Ordnung, “Nein” zu sagen und deine eigenen Grenzen zu wahren.
Wenn Schuld- oder Schamgefühle aufkommen, frage dich: „Würde ich das einem Freund sagen?“ Meistens sind wir uns selbst gegenüber viel kritischer als gegenüber anderen. Versuche, deine eigenen Gedanken zu hinterfragen und freundlicher mit dir selbst umzugehen.
Erinnere dich an eine Situation, in der du dich besonders schuldig oder beschämt gefühlt hast. Schreibe einen Brief an dein jüngeres Ich und erkläre, warum es nicht seine Schuld war. Sei liebevoll und verständnisvoll, so wie du es mit einem Freund oder einem Kind wärst.
Nimm dir jeden Abend 5 Minuten Zeit, um den Tag zu reflektieren. Hast du heute Situationen erlebt, in denen alte Schuldgefühle oder Scham aufkamen? Schreibe diese Situationen auf und analysiere sie. Frage dich: „War das gerechtfertigt?“ Oft wirst du erkennen, dass du viel zu hart zu dir selbst bist.
Wenn du merkst, dass Schuld oder Scham dich überwältigen, mache eine einfache Atemübung. Schließe die Augen und atme tief ein, zähle bis 4, halte den Atem für 4 Sekunden, und atme dann langsam für 6 Sekunden aus. Diese Übung hilft dir, dich zu zentrieren und die negativen Emotionen loszulassen.
Schuld und Scham aus der Kindheit loszulassen ist ein Prozess, aber er ist möglich. Du bist nicht länger das Kind, das du einmal warst. Du hast die Möglichkeit, neue, liebevolle Entscheidungen für dich selbst zu treffen und dir zu erlauben, frei von diesen Gefühlen zu leben.
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