
Manchmal ist es nicht der Streit, der am meisten wehtut – sondern das Schweigen danach.
Der Moment, in dem du merkst: Sie haben dich losgelassen. Und trotzdem kannst du sie nicht loslassen.
Kennst du dieses Gefühl?
Viele hochsensible Menschen tragen eine tiefe Sehnsucht in sich: endlich gesehen zu werden – vor allem von den eigenen Eltern.
Selbst wenn die Beziehung längst brüchig ist. Selbst wenn der Kontakt abgebrochen wurde oder nur noch auf der Oberfläche existiert.
Warum klammern wir uns innerlich so sehr an Menschen, die uns emotional nie wirklich nah waren?
Vielleicht hast du als Kind immer versucht, „brav“ zu sein.
Hast deine Gefühle zurückgehalten, um nicht zur Last zu fallen.
Oder du hast dich besonders angestrengt, um gelobt zu werden – und wurdest trotzdem übersehen.
Vielleicht hast du heute Eltern, die dich ignorieren, wenn du ehrlich bist.
Die deine Entscheidungen nicht ernst nehmen.
Die sich melden, wenn du funktionierst – und verstummen, wenn du Grenzen setzt.
Und trotzdem ist da dieses Ziehen in der Brust, wenn du an sie denkst.
Nicht weil du „nicht loslassen kannst“.
Sondern weil Bindung mehr mit deinem Nervensystem zu tun hat als mit deinem Verstand.
Der Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit ist kein Makel.
Er ist menschlich. Biologisch. Tief verwurzelt.
Unsere Eltern sind unser Ursprung – egal, wie liebevoll oder lieblos er war.
Als hochsensible Person spürst du Spannungen stärker.
Du merkst, wenn etwas unausgesprochen bleibt.
Und du fühlst, wenn Liebe an Bedingungen geknüpft ist.
Das innere Kind in dir hofft vielleicht noch immer auf einen Moment der Nähe:
„Vielleicht sehen sie mich ja irgendwann.“
„Vielleicht verstehen sie es später.“
„Vielleicht reicht meine Liebe doch noch.“
Aber manchmal reicht sie eben nicht.
Und das ist der Moment, an dem Loslassen beginnt.
Viele Menschen glauben, Loslassen bedeute, sich innerlich abzuschotten oder kalt zu werden.
Aber das Gegenteil ist der Fall.
Loslassen bedeutet:
Ich höre auf, mich zu verbiegen, um Liebe zu verdienen.
Ich akzeptiere, dass ich manche Antworten nicht bekommen werde.
Ich wähle mich selbst – auch wenn meine Familie mich nicht gewählt hat.
Loslassen ist ein stiller Prozess. Kein dramatischer Schlussstrich.
Er braucht Zeit, Begleitung, Mitgefühl.
Und manchmal auch Trauer – um das, was nie war, aber hätte sein sollen.
Wenn du dich zwischen Sehnsucht und Schmerz hin- und hergerissen fühlst, können diese Impulse dir helfen, wieder mehr bei dir selbst anzukommen:
Formuliere, was du dir gewünscht hast. Was du gebraucht hättest.
Sag dem Kind in dir: „Ich sehe dich jetzt. Ich bin bei dir. Du bist nicht mehr allein.“
Ein Brief, den du verbrennst.
Ein Symbol, das du loslässt.
Oder ein Spaziergang, bei dem du dich bewusst von alten Rollenbildern verabschiedest.
Such dir einen Raum, in dem du nicht erklären musst, warum dich etwas verletzt hat.
Sondern in dem dein Schmerz einfach sein darf.
Wut schützt. Wut zeigt: Hier war eine Grenze.
Wenn du nie wütend sein durftest, wirst du auch schwer Frieden finden.
Wut ist ein wichtiger Schritt – wenn du ihr mit Bewusstsein begegnest.
Du bist nicht länger nur Tochter oder Sohn.
Du bist erwachsen.
Und du darfst heute gestalten, was du früher gebraucht hättest.
Vielleicht ist es an der Zeit, dich selbst an die erste Stelle zu setzen.
Nicht um deine Eltern zu bestrafen.
Sondern um deine Energie zurückzuholen.
Um wieder du selbst zu werden – ohne Schuld, ohne Erwartung, ohne Masken.
Wenn du auf diesem Weg Unterstützung brauchst:
Ich begleite Menschen genau in solchen Prozessen.
In Gesprächen, Coachings und mit meinem Kalender Klare Kante, der dir hilft, dich Schritt für Schritt innerlich neu zu sortieren.
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Denn manchmal beginnt der Weg zum inneren Frieden mit einer klaren Entscheidung: Ich wähle mich selbst.
Du bist nicht zu emotional. Du bist echt. Und das ist genug.
Bleib sanft mit dir. Und klar.