Helles Zimmer mit offenem Fenster; auf der Fensterbank stehen ein Glas Wasser, ein salbeigrüner Schal und eine kleine Parfümflasche – Symbol für eine sanfte, duftarme Umgebung.

Nase voll? So navigierst du Duft-Trigger im Alltag

Episode Nr. #160

21.10.2025

Nase voll? So schützt du dich vor Duft-Triggern im Alltag

Im Aufzug hängt ein süß-schwerer Duft.

Außen Smalltalk, innen sagt dein Körper leise: weg-will.

Stirndruck. Flacher Atem. Früher hast du „tapfer“ durchgehalten – heute gehst du kurz an die Luft.

Kein Drama, nur Selbstfürsorge.

Warum Gerüche so viel auslösen (ohne Fachchinesisch)

Gerüche haben eine Direktleitung zu Gefühlen & Erinnerungen. Deshalb reagieren manche Menschen schnell und stark – mit Kopfdruck, Übelkeit oder Reizbarkeit. Das ist kein „anstellen“, sondern feine Kalibrierung. Ziel ist nicht Härte, sondern Dosierung & Klarheit.

7 Frühwarnzeichen, die du ernst nehmen darfst

Stirndruck, flacher Atem, leichte Übelkeit, Reizbarkeit, „Weg-will“, Brain Fog, schnelle Ermüdung.
Merksatz: „Ich darf früh schützen – nicht erst im Notfall.“

4 Lebensbereiche – konkrete Stellschrauben & Satzbausteine

1) Job & Büro

Stellschrauben: Lüft-Routine (3×/Tag 2 Min), duftfreier Meetingraum, Handseife unparfümiert, Ohrstöpsel griffbereit.


Was Du sagen kannst:

  • „Der Raum ist für mich zu intensiv. Können wir kurz lüften?“

  • „Ich reagiere körperlich auf starke Düfte. Können wir auf Raumspray verzichten?“

  • „Ich arbeite besser duftneutral – ist ein anderer Raum möglich?“

 

2) Unterwegs (ÖPNV, Events, Fitness)

Stellschrauben: Schal/FFP2 als „Duftfilter“, Sitzplatz nahe Tür/Fenster, kurzer Raus-Rein-Reset an Haltestellen.


Was Du sagen kannst:

  • „Ich hole kurz frische Luft, bin in 5 Minuten zurück.“

  • „Könnten wir den Kursraum ohne Duftspray nutzen? Ich bekomme sonst Kopfschmerzen.“

 

3) Zuhause & Familie

Stellschrauben: Duftpolitik (keine Duftkerzen/Raumsprays), Abzugshaube wirklich nutzen, Biomüll zügig raus, Textilien nach Besuch auslüften.


Was Du sagen kannst:

  • „Ich vertrage Duftkerzen nicht gut. Lass uns auf duftfreie Alternativen umstellen.“

  • „Beim Kochen: Fenster auf oder Abzug an? Sonst kippt mein Kopf.“

 

4) Besuch & Nachbarschaft

Stellschrauben: Türschild „Bitte duftfrei – danke!“, freundliche Info im Hausflur.


Was Du sagen kannst:

  • „Danke fürs Kommen! Eine Bitte: keine starken Parfüms, ich reagiere damit körperlich.“

  • „Das Reinigungsmittel im Treppenhaus ist sehr intensiv – ginge ein neutraler Reiniger?“

8 Soforthilfen „to go“

Schal/FFP2 • Wasser trinken • 2–3 Min frische Luft • kalter-warmer Hand-Wasch-Reset • Pfefferminz-Roll-on unter die Nase • Kaugummi • Atem 4–6 (4 ein, 6 aus) • kurz raus, später antworten.

Notfall-Plan in 3 Schritten

  1. Anker-Satz (leise): „Ich bin sicher, wenn ich klar bin.“

  2. Regulieren: 6 Atemzüge + Luft + Wasser.

  3. Kurzinfo: „Ich bin gleich wieder da.“ Danach: Schläfen massieren, Hände warm/kalt, Schuld raus.

Mini-Übung (60 Sekunden)

Füße spüren • Schultern senken • Hand aufs Herz. Beim Ausatmen: „Ich darf freundlich & klar sein.“
Eine Sache wählen, die heute leichter macht (Lüften, Schal, später antworten) – im Handy notieren.

Freundliche Grenzen

  • „Heute nicht, morgen gern.“

  • „Ich entscheide nicht spontan – ich melde mich bis morgen 12 Uhr.“

  • „Ja, wenn wir den Raum wechseln/ohne Raumspray auskommen.“

  • „A oder B – was ist dir wichtiger? Meine Kapazität reicht nicht für beides.“

 

 

FAQ

Ist das Einbildung?

Nein – Düfte wirken schnell & körperlich.


Ist eine duftfreie Wohnung „lieblos“?

Wärme entsteht durch Licht, Textilien, Ordnung – nicht durch Duftstoffe.

Was, wenn andere genervt reagieren?

Du informierst, du musst niemanden überzeugen. Kurz, freundlich, wiederholen.

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.