Ist es Dir auch schon mal so ergangen, dass sich – scheinbar ohne Grund – eine Person von Dir entfernt hat?
Du konntest gar nicht wirklich nachvollziehen, was zu dieser Entfernung oder Trennung geführt hat?
Ich kenne das, und zwar allzu gut. Leider ist mir das schon häufiger in meinem Leben widerfahren. Deswegen bin ich diesem Phänomen mal aus Sicht der Hochsensiblen Persönlichkeit auf den Grund gegangen und konnte 5 Prinzipien erkennen, die HSP anwenden oder umsetzen, dass es zu diesem Bruch kommt.
Vielleicht bist Du auch schon mal in der unangenehmen Situation gewesen, dass Du den Kontakt zu bestimmten Menschen verloren hast, ohne zu wissen, warum das passiert ist?
Mir geht es ziemlich regelmäßig so. Zuerst hat mich das sehr beunruhigt und unsicher gemacht, da ich mir selbst nicht sicher war, ob ich etwas falsch gemacht oder jemanden verletzt habe. Ich hatte auch oft nicht den Mut, direkt nachzufragen, was der Grund dafür ist. Doch inzwischen bin ich davon überzeugt, dass meine Hochsensibilität hier eine große Rolle spielt und zu diesem wiederkehrenden Ablauf beiträgt.
Gerade in letzter Zeit und bei der Recherche zu diesem Podcast habe ich mich immer wieder gefragt, wie meine Hochsensibilität dieses Phänomen beeinflusst oder vielleicht sogar verursacht hat. Bei der Recherche sind mir folgende 5 Prinzipien bewusst geworden:
Meine Überlegungen und Recherchen haben mich zu dem Schluss gebracht, dass hochsensible Menschen eben ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis haben. Es besteht ein natürliches Verlangen danach, mit der Umgebung in Einklang zu sein und im Gleichklang zu schwingen.
Grundsätzlich nehme ich das als etwas sehr Positives wahr. Für mich ist es ein Gefühl von Flow, zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Menschen zusammen zu sein.
Jedoch stellt der Konflikt eine Bedrohung für diese Harmonie dar. Sobald ein Konflikt entsteht, wird die Harmonie gestört und es entsteht ein Ungleichgewicht. Im Gegensatz zur Harmonie kann ein Konflikt nicht ohne Worte auskommen – zumindest nicht, wenn er gelöst werden will.
Ich hatte lange Zeit große Schwierigkeiten, mich in Konflikten abzugrenzen und für meine eigenen Interessen einzustehen. Stattdessen habe ich mich immer um alle gekümmert und darauf geachtet, dass es anderen gut geht, und das, ohne dabei auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten.
Ich hatte das Gefühl, dass meine eigenen Interessen nicht wichtig genug sind, und habe mich dementsprechend nicht für mich eingesetzt. Es schmerzt mich noch immer, das so auszusprechen, aber es ist tatsächlich so.
Inzwischen hat sich das geändert. Ich habe mir die EFT-Klopftechnik angeeignet und durch das Klopfen habe ich erkannt und wieder verstanden, dass ich wertvoll bin und dass es immer lohnenswert ist, mich für mich selbst und meine eigenen Interessen einzusetzen.
Als HSP wollte ich mich lange Zeit überhaupt nicht irgendwelchen Konflikten aussetzen, da ich sie als sehr stressig und überfordernd empfunden habe. Ein Konflikt erfordert immer, dass man sich öffnet, Gefühle zeigt und auch aushält. Mit dem zeigen der Gefühle habe ich weniger Herausforderungen, eher mit dem Urteil meines Gegenübers.
Ich habe schon früh erfahren, dass ich danach bewertet werde und es sich zum Beispiel in unserer Gesellschaft nicht gehört in Tränen auszubrechen oder übermäßige Freude zu zeigen. Allein das ist sehr schwierig für mich, insbesondere wenn es sich um eine lose Beziehung handelt, wie zum Beispiel eine freundschaftliche Beziehung, die im beruflichen Umfeld entstanden ist. Wie geht es danach weiter? Was hat es für Folgen, wenn ich für mich einstehe und mich meinem Gegenüber so emotional zeige?
Früher habe ich mich von jeder unbedachten Bemerkung verfolgen lassen und es hat mich wochen- ja sogar monatelang beschäftigt. Ich denke, dass viele hochsensible Menschen dieses Problem kennen. Obwohl ich immer noch dazu neige, alles sehr persönlich zu nehmen, habe ich gelernt, damit anders umzugehen. Ich erkenne inzwischen, dass meine Reaktion manchmal eine verzerrte Wahrnehmung ist und ich versuche, die Dinge nicht so ernst zu nehmen und mich nicht in den damit verbundenen Stress zu stürzen.
Früher habe ich mich zu sehr auf meine eigenen Emotionen konzentriert und konnte keine objektive Perspektive einnehmen. Jetzt schaffe ich es besser, mich von den Dingen zu distanzieren und sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Obwohl ich immer noch verletzt sein kann, wenn jemand etwas sagt, was mich verletzt, gehe ich besser damit um und lasse es nicht mehr so sehr an mich heran. Dazu hab ich auch noch eine Buchempfehlung für Dich, die findest Du am Ende des Artikels.
Es kann wirklich hilfreich sein, einfach mal zu verstehen, warum es manchmal schwierig ist, loszulassen.
Hochsensible Menschen nehmen oft mehr Eindrücke und Informationen auf als andere, was zu einer tieferen und intensiveren Verarbeitung führen kann. Da sind wir wieder beim Deep Processing. Diese tiefere Verarbeitung führt oft dazu, dass Hochsensible Persönlichkeiten sich stärker mit Menschen, Orten oder Dingen verbunden fühlen und es schwieriger finden, loszulassen.
Ich denke, es ist außerdem mit einem Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität verbunden. Loslassen ist aber eine natürliche und notwendige Erfahrung ist, die uns dabei hilft, uns weiterzuentwickeln und zu wachsen. Und genau das dürfen wir HSP immer wieder üben und lernen.
Zusammenfassung:
Mein Fazit daraus ist, dass gerade Du als Hochsensible Persönlichkeit Dir immer wieder diese 5 Punkte und Deine Reaktion darauf bewusst machen darfst und dafür habe ich Dir das ganze mal in ein paar Fragen zur Selbstreflektion zusammengefasst:
Buchempfehlung: