#012 – Die schockierende Wahrheit über mangelnden Selbstwert

Episode Nr. #012

02.12.2022

Die schockierende Wahrheit über mangelnden Selbstwert

Multitalent oder Generaldiletant?

Scanner-Persönlichkeiten stehen im Widerspruch zu den Erwartungen unserer Gesellschaft. „Was man angefangen hat, muss man zu Ende bringen…“ Auch die Berufswahl ist auf mehrere Jahrzehnte ausgelegt. Das Verhalten von Scannern wirkt auf andere entsprechend chaotisch und ziellos.

Gepaart wird der Eindruck mit einem Vorwurf: Scanner können nichts so richtig. Sie machen alles nur ein bisschen, ohne es zu wirklich zu lernen. Falsch! Scanner-Persönlichkeiten widmen sich Themen intensiv, durchdringen es und sind sehr gut darin. Erst dann vergehen Spaß und Interesse. Das macht sie zu echten Multitalenten mit vielen Fähigkeiten. Es fehlt nicht das Können, sondern die langfristige Lust an einem Bereich.

Selbstwert und Selbstzweifel

Durch den Druck und die Wahrnehmung anderer fühlen sich Scanner-Persönlichkeiten selbst häufig wie Nichtskönner. Hinzu kommt: Sie mussten sich ihre Wissensbereiche aufgrund der hohen Begabung nicht hart erarbeiten. Es fällt ihnen zu, weil sie ihrer Neugier und dem Wissensdrang nachgehen. Das Gefühl, das eigene Wissen sei nichts wert, führt zu wachsenden Selbstzweifeln.

Die fatale Einstellung: Erst wenn Blut, Schweiß und Tränen investiert wurden, ist die Arbeit wertvoll und jemand gut darin. Durch diese Denkweise schaden Scanner ihrem Selbstwertgefühl nachhaltig.

Das Verkennen eigener Stärken geht soweit, dass Betroffene sich selbst für einen Hochstapler halten. Aus Angst vor Ablehnung versuchen sie sogar, die eigene Begabung zu verschleiern.

Manche Menschen neigen eher zu Selbstzweifeln als andere und haben ein kritisches Selbstbild. Das kann das Hochstapler-Syndrom begünstigen. Laut Studien sind Frauen häufiger vom Hochstapler-Syndrom betroffen als Männer. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

Gesellschaftlicher Druck

Der empfundene Druck in der Leistungsgesellschaft kann eine Ursache für das Hochstapler-Syndrom sein. Alles muss immer besser, größer, erfolgreicher werden. Das Leistungsdenken wächst ins Unermessliche – der Wert eigener Erfolge wird nicht mehr wirklich anerkannt. Nach jedem erreichten Ziel folgen neue Erwartungen und Anforderungen. Es entsteht ein Wettbewerbsprozess, bei dem mehr Ressourcen aufgewendet werden, als gewonnen werden können. Es ist ein sich aufschaukelnder und zugleich zerstörerischer Kreislauf.

Geringes Selbstvertrauen

Je geringer das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, desto eher kommt es zum Hochstapler oder Impostor Syndrom. Die Betroffenen denken dann immer wieder: „Ich bin nicht gut genug.“ – „Das bin ich nicht wert.“ Oder: „Das habe ich nicht verdient.“ Ohne Selbstbewusstsein können sie ihre Erfolge nicht annehmen und feiern. Deshalb suchen sie nach anderen Erklärungen.

Vielleicht interessiert Dich dazu der Artikel: Die 3 häufigsten Glaubenssätze von Hochsensiblen.

Ausgeprägter Perfektionismus

Übertriebener Perfektionismus führt in eine Abwärtsspirale:

Egal, was Du erreichst, es reicht nicht.

Betroffene sehen nur ihre Fehler, das Haar in der Suppe und setzen sich noch höhere Ziele.

Ihre Angst: Wenn es für sie nicht gut genug ist, müssen andere das auch sehen und erkennen, wie schlecht die Leistungen eigentlich sind.

Was kannst Du jetzt dagegen tun?

Korrigiere die Erwartungen an Dich selbst!

  • Werde fehlerfreundlich.
  • Nobody ist perfect
  • Du musst es auch nicht sein

Schreibe ein Erfolgstagebuch: (hier findest Du ein tolles Beispiel)

  • Was hast Du heute erreicht?
  • Lies es Dir bei Bedarf wieder durch
  • Sei stolz auf Dich und erkenne Deine Fähigkeiten an

Nimm Lob an:

  • Rede Deine Leistung nicht klein
  • Sei stolz auf das was Du tust
  • Sag einfach Danke, wenn Du ein Lob erhältst – Du musst es nicht direkt erwidern

Du bist Dir nicht sicher, ob Du hochsensibel bist und möchtest das gerne testen?

Dann schau mal hier: Test Hochsensibel.

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.