Zwei Personen sind - ineinander versunken - voe einem Sonnenuntergang als Silohette zu sehen

#068 – Sinnliche Balance:

Episode Nr. #068

26.12.2023

Sinnliche Balance: Hochsensibilität verstehen und erfüllte Intimität erleben

Schön, dass Du da bist und auch von mir ein fröhliches Hallo.

Heute erfährst du alles über Hochsensibilität – von der Definition bis zu den einzigartigen Aspekten in der Intimität. Entdecke, wie eine sorgfältige Atmosphäre die sexuelle Erfahrung beeinflusst, warum Slow Sex ein Game-Changer für Hochsensible ist, und erhalte praktische Tipps für ein erfülltes Sexleben. Begleite mich auf dieser Reise der Selbstentdeckung und lerne, wie du als Hochsensible Persönlichkeit die sinnliche Balance findest.

Menschen mit Hochsensibilität haben schwächere Reizfilter im Vergleich zu normalsensiblen Personen. Dadurch reagieren sie intensiver auf äußere Einflüsse wie Lärm, Musik, Licht oder Stimmungen. Auch innere Reize werden intensiver wahrgenommen, dazu zählen Gefühle, Gedanken und Empfindungen.

Hochsensible Menschen fühlen sich schnell überfordert, insbesondere an Orten mit vielen Reizen wie Großraumbüros, lauten Bahnhöfen oder bei Partys. Sie zeichnen sich durch eine reiche Fantasie, ein starkes Harmoniebedürfnis und ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden aus. Obwohl sie oft erschöpfter sind und stärker unter Stress leiden, zeigen Studien, dass sie gut auf Methoden wie Achtsamkeit, Yoga und Gesprächs- sowie Körpertherapie reagieren.

Für diejenigen, die unsicher sind, ob sie hochsensibel sind, ist ein angemessener Umgang entscheidend. Dafür habe ich Dir auf meiner Seite einen kostenlosen Test zur Verfügung gestellt. Ich verlinke ihn auch gerne in den Shownotes.

Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema Hochsensibilität fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Endlich hatte ich eine Erklärung für Momente, in denen ich mich überwältigt fühlte, ohne mich selbst dafür zu bestrafen.

Es wurde klar, warum ich mich nach Veranstaltungen erschöpft fühlte, regelmäßig Ruhepausen brauchte und oft dachte, dass mit mir etwas nicht stimmt. Hochsensibilität beeinflusst auch die Intimität und Sexualität von Menschen in Beziehungen. Es gibt bestimmte Aspekte, die diese Erfahrungen für Hochsensible einzigartig machen.

  • Hochsensible benötigen mehr Zeit, um in Stimmung zu kommen, da sie eine höhere Reizwahrnehmung haben.
  • Liebe und Bindung sind für Hochsensible beim Intimwerden besonders wichtig.
  • Kleinigkeiten können den Fluss des Moments stören, da Hochsensible sich stark darauf konzentrieren müssen, Ablenkungen auszublenden.
  • Hochsensible sind oft mehr auf ihren Partner fokussiert als auf sich selbst.
  • Nach dem Sex benötigen Hochsensible mehr Zeit zur Integration und Nachsorge.

Junges verliebtes Paar, kuschelt am Kamin

 

Um ein erfülltes Sexleben als Hochsensible zu erleben, habe ich die folgenden 7 Tipps für Dich zusammen gestellt:

  1. Schaffe eine angenehme Atmosphäre ohne Ablenkungen.

Bereite die Bühne.

Gestalte eine Umgebung, die dir ein Gefühl von Wohlbehagen vermittelt. Reduziere Ablenkungen, indem du den Fernseher und das Radio ausschaltest. Beziehe dein Bett mit gemütlicher Bettwäsche, sorge für eine angenehme und warme Raumtemperatur, und schließe Türen und Fenster.

Erschaffe eine „Sicherheitszone” – einen Ort, an dem du dich rundum wohl und sicher fühlst. Du kannst Kerzen anzünden, sanfte Musik ohne Gesang wählen oder ein entspannendes Bad nehmen.

Übrigens kann dein Partner oder deine Partnerin dir dabei behilflich sein, dich in dieser Zone zu entspannen, indem er oder sie dir die benötigte Zeit und den Raum gewährt.

 

  1. Wähle sorgfältig einen Partner, der aufmerksam und respektvoll ist.

Wähle mit Bedacht.

Reflektiere sorgfältig, mit wem du intim wirst – ist diese Person aufmerksam und achtsam bezüglich deiner Bedürfnisse? Respektiert sie deine Grenzen? Ist sie offen für deine Wünsche? Bei hochsensiblen Menschen verläuft die Grenze zwischen Lust und Schmerz oft auf einem schmalen Grat, und es ist entscheidend, sich sicher zu fühlen, diese Grenzen ansprechen zu können.

 

  1. Nimm dir Zeit für den Übergang vom Alltag zum Sex.

Übergangszeit.

Gönne dir ausreichend Zeit, um den Übergang vom Alltag zur Intimität achtsam zu gestalten.

Kuscheln, streicheln, küssen – nimm dir, was du brauchst! Sex sollte kein Wettlauf gegen die Zeit sein. Fühle genau in dich hinein, ob heute unbedingt Sex sein muss oder ob ein kuscheliger Couchpotato-Fernseh-Abend ausreicht.

 

  1. Kommuniziere offen über Bedürfnisse, Ängste und Wünsche.

Verführerischer Austausch.

Teile mit deinem Partner oder deiner Partnerin offen deine Bedürfnisse, Ängste und Wünsche. Möglicherweise könnt ihr feste Zeiten dafür festlegen, idealerweise außerhalb des Schlafzimmers und vor dem eigentlichen Akt. Achte darauf, dass ausreichend Raum für Mitteilungen des Anderen vorhanden ist – ihr könnt dazu sogar ein Symbolobjekt wie einen “Redestab” (oder Stift oder Tasse oder…) verwenden.

Durch diesen offenen Dialog stärkt ihr eure Verbindung und das Vertrauen ineinander, was wiederum dazu führt, dass der Sex für dich als Hochsensible intensiver und noch erfüllender wird.

 

  1. Weniger ist manchmal mehr – es müssen nicht immer ausgefallene Stellungen oder Atmosphären sein.

Weniger ist mehr.

Da wir bereits so viele Reize intensiv wahrnehmen, ist es nicht notwendig, bei jeder Gelegenheit extravagante Stellungen oder eine überladene Atmosphäre zu schaffen. Wenn du, gelegentlich gerne Neues ausprobierst, tue dies bewusst und nimm dir genügend Zeit, um die Erfahrungen in Ruhe zu integrieren.

 

  1. Praktiziere Slow Sex und nimm dir Zeit für Achtsamkeit.

Bewusster Sex.

Für Hochsensible ist, wie bereits erwähnt, Achtsamkeit im Alltag sowie während der sexuellen Erfahrung besonders vorteilhaft. Hierfür ist Entschleunigung notwendig – Zeit, um Empfindungen bewusst wahrzunehmen, den Atem zu vertiefen, die Berührung zu spüren und die Begegnung zu zelebrieren.

Also: Reduziert das Tempo! Wenn ihr denkt, es ist bereits sehr langsam, verlangsamt es noch weiter! Langsamer Sex kann eine entscheidende Veränderung bewirken, um nicht von plötzlichen Bewegungen oder Berührungen überwältigt zu werden. So kannst Du genau spüren, was sich für Dich angenehm anfühlt und was nicht.

 

  1. Achte auf die Nachsorge nach dem Sex und kommuniziere deine Bedürfnisse deutlich.

Nachsorge ist entscheidend!

Auch die Rückkehr vom Sex in den Alltag sollte mit Achtsamkeit gestaltet werden. Wie bereits erwähnt, hinterlässt Sex bei uns Hochsensiblen oft tiefe Spuren. Wir können uns im totalen Glückszustand befinden oder auch einfach nur das Bedürfnis haben zu weinen. In diesem Moment ist es wichtig, dass du mit deinem Partner kommunizierst, was du in dieser Phase benötigst (am besten bereits im Voraus, siehe Tipp Nr. 4).

Vielleicht möchtest du allein sein, Tagebuch schreiben oder meditieren? Möglicherweise sehnst du dich nach sanften Berührungen oder einfach danach, gehalten zu werden? Es kann auch sein, dass du darüber sprechen möchtest, was gerade erlebt wurde. Je klarer du darüber bist, was du in diesem Moment benötigst, desto schöner wird die Erfahrung und Integration des Erlebten für dich sein.

 

Die Grundlage für ein erfülltes Sexleben als Hochsensible liegt in der Fokussierung auf die richtigen Reize in Verbindung mit Entspannung. Achtsamkeit ist dabei ein wirksames Werkzeug, das bereits außerhalb des Schlafzimmers praktiziert werden kann.

 

Wenn Du dazu weitere Fragen hast, melde Dich gerne für ein kostenloses Orientierungsgespräch bei mir. Da können wir alles ganz in Ruhe besprechen und schauen, was genau Du gerade an Unterstützung brauchst.

 

Und das wars auch schon wieder mit Frau Sensibel.

Ich wünsch Dir viel Spaß beim Endlich. Selbst. Werden

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.