#073 – Bore-Out – Wenn Vielfalt zur Leere führt

Episode Nr. #073

30.01.2024

Bore-Out – Wenn Vielfalt zur Leere führt

Heute widmen wir uns im Podcast ” Bore-Out – Wenn Vielfalt zur Leere führt” dem Thema Bore-Out bei Scanner-Persönlichkeiten. Ich werde Dir anhand von Geschichten meiner Klienten zeigen, mit welchen Herausforderungen sie kämpfen und wie sie diese überwinden. Du erfährst Strategien, wie auch Du die Leidenschaft für Deine Interessen und Deinen Beruf neu entfachen kannst. Außerdem bekommst du praktische Tipps an die Hand, die dir helfen werden, deine Funken wieder zu entzünden und aus dem Grau der Monotonie auszubrechen.

 

Aber zuerst wie immer die Erläuterung:

Was ist Bore-out überhaupt. Ich kenne wohl Burn-out.

Boreout, eine ernsthafte Erkrankung, resultiert aus anhaltender Langeweile und Unterforderung am Arbeitsplatz. Im Gegensatz zum Burnout-Syndrom, gekennzeichnet durch Überlastung, leiden Betroffene des Boreout-Syndroms unter einem Mangel an geistiger Anregung und Herausforderung. Dies kann zu ähnlichen Symptomen wie dem Burnout führen, darunter psychische und physische Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Magen-Darm-Probleme und Kopfschmerzen. Die Risiken sind weit verbreitet, wie eine Studie zeigt, bei der ein erheblicher Prozentsatz der Befragten sich unterfordert fühlte. Ursachen können quantitative und qualitative Unterforderungen sein.

Bore-Out ist ein Zustand der Unterforderung und Langeweile im Berufsleben, der oft zu psychischem Leiden führt. Bei Scanner-Persönlichkeiten, die durch eine Vielzahl von Interessen und eine ständige Suche nach neuen Herausforderungen gekennzeichnet sind, kann Bore-Out besonders problematisch sein. Diese Persönlichkeiten benötigen ständige Stimulation und Abwechslung, um sich engagiert und motiviert zu fühlen. In einem Arbeitsumfeld, das diese Bedürfnisse nicht erfüllt, können sie schnell Desinteresse und demotivierende Langeweile erleben. Um Bore-Out bei Scanner-Persönlichkeiten zu verhindern, solltest Du Arbeitsbedingungen schaffen, die Vielseitigkeit, Kreativität und persönliche Entwicklung fördern.

Bore-Out – Was ist das überhaupt?

Zur Bewältigung ist es wichtig, das Problem anzuerkennen und aktiv nach Lösungen zu suchen, sei es durch Gespräche mit dem Arbeit- oder Auftraggeber, berufliche Veränderungen oder bei ernsthaften psychischen Problemen durch fachliche Unterstützung.

 

Heute möchte ich mit Dir einige Fälle aus meiner Praxis zu diesem Thema teilen. Sie sollen Dir eine Anregung geben, wie Du dem Thema vorbeugen kannst, oder – für den Fall, dass es Dich bereits betrifft, was Du tun kannst, um die Situation wieder zu Verändern.

 

  1. Markus – Mangelnde Begeisterung für Projekte: Markus saß in seinem Home-Office, umgeben von Skizzen und Entwürfen, die einst Zeugnis seiner Kreativität waren. Jetzt jedoch starrte er gleichgültig auf den Bildschirm. Er erinnerte sich daran, wie er früher mit Begeisterung an neuen Designs arbeitete, doch diese Leidenschaft schien verflogen. Er fühlte sich verloren und fragte sich, ob er in eine berufliche Sackgasse geraten war.

Markus, ein Grafikdesigner, kam zu mir ins Coaching, da er seine Leidenschaft fürs Design verloren hatte. Sein Hauptproblem war ein Mangel an Begeisterung für Projekte, die ihn früher inspirierten. Während unserer Sitzungen teilte Markus seine Frustration über das Gefühl der Stagnation und Gleichgültigkeit mit. Er beschrieb, wie er stundenlang vor dem Computer saß, ohne Inspiration. Wir diskutierten ausführlich, wie diese Situation seine Kreativität und Arbeitsmotivation beeinflusste. Um Markus zu helfen, empfahl ich ihm, seine Routine zu ändern, indem er an künstlerischen Workshops teilnahm oder sich Inspirationsquellen außerhalb seines üblichen Arbeitsumfelds suchte. Ein weiterer Tipp war, sich Zeit für persönliche Projekte zu nehmen, die seine Leidenschaft wieder entfachen könnten.

Tipp: Markus könnte versuchen, seine kreative Energie durch die Teilnahme an einem künstlerischen Workshop oder einer Design-Konferenz wiederzubeleben.

 

  1. Julia – Häufiges Gefühl der Langeweile: Während Julia vor ihrer Klasse stand, driften ihre Gedanken immer wieder ab. Sie dachte an das unvollendete Gemälde in ihrem Atelier, das ihr mehr am Herzen lag als die Lehrpläne. Sie fühlte sich in ihrem Beruf gefangen, obwohl sie das Lehren einst geliebt hatte.

Julia, eine Lehrerin und leidenschaftliche Künstlerin, suchte mein Coaching auf, da sie sich in ihrem Beruf zunehmend gelangweilt fühlte. Während unserer Sitzungen sprach sie darüber, wie der Alltag in der Schule ihre Kreativität unterdrückte und sie sich nach ihrer Kunst sehnte. Wir diskutierten ausführlich, wie diese Monotonie ihr Wohlbefinden beeinflusste. Um Julia zu helfen, schlug ich vor, künstlerische Elemente in ihren Unterricht zu integrieren und einen Kunstclub an der Schule zu gründen. Dies würde ihr helfen, ihre Leidenschaft für die Kunst mit ihrer beruflichen Rolle zu verbinden und neue Energie zu finden.

Tipp: Julia könnte einen Kunstclub an ihrer Schule gründen, um ihre Leidenschaft für Kunst mit ihrer beruflichen Rolle zu verbinden.

 

  1. Alex – Prokrastination: Alex saß an seinem Schreibtisch, umgeben von unbeantworteten E-Mails und halbfertigen Projekten. Die Arbeit, die ihn einst herausforderte und fesselte, erschien ihm jetzt mühsam. Er fühlte sich zunehmend desinteressiert und unproduktiv.

Alex, ein IT-Spezialist, kam in mein Coaching, weil er zunehmend Schwierigkeiten mit Prokrastination und einem Gefühl der Distanz zu seiner Arbeit hatte. In unseren Gesprächen teilte er seine Frustration über die verlorene Motivation und das Gefühl, festzustecken. Wir sprachen darüber, wie diese Blockaden seine Produktivität und Arbeitszufriedenheit beeinträchtigten. Ich riet Alex, kleinere, tägliche Ziele zu setzen und die Pomodoro-Technik anzuwenden, um seine Aufgaben in überschaubare Teile zu unterteilen und so seine Effizienz und Arbeitsfreude wiederzugewinnen.

Tipp: Alex könnte einen Arbeitskollegen um Hilfe bitten, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten, was zusätzliche Motivation und Struktur bieten könnte.

 

  1. Sarah – Verlust der Kreativität: Sarah saß in ihrem Lieblingscafé, starrte auf ihr leeres Notizbuch und wartete darauf, dass die Worte kamen. Die Kaffeehausgeräusche, die ihr sonst Inspiration gaben, schienen nur noch eine störende Kulisse. Sie fühlte sich blockiert und frustriert.

Sarah, eine Autorin, kam zu mir, weil sie unter einer Schreibblockade litt. Sie erzählte mir von ihrer Unfähigkeit, Worte zu finden und fühlte sich in ihrer Kreativität gefangen. Während unserer Gespräche diskutierten wir, wie diese Blockade sie emotional belastete und ihren Schreibprozess hemmte. Ich empfahl Sarah, neue kreative Aktivitäten wie Malen oder Musik zu erkunden, um ihre Inspiration wiederzufinden. Außerdem riet ich ihr, einem Schreibkreis beizutreten, um sich mit anderen Autoren auszutauschen und neue Anregungen zu erhalten.

Tipp: Sarah könnte sich einem Schreibkreis anschließen, um sich mit anderen Autoren auszutauschen und neue Anregungen zu erhalten.

 

  1. Kevin – Rückzug aus sozialen Engagements: Kevin blickte auf die Einladungen zu Networking-Events, die unberührt auf seinem Schreibtisch lagen. Früher waren solche Veranstaltungen Höhepunkte seiner Woche, doch jetzt empfand er nur Widerwillen. Er fühlte sich isoliert und desinteressiert.

Kevin, ein Unternehmer, suchte mein Coaching auf, weil er das Interesse am Networking verloren hatte und sich isoliert fühlte. In unseren Gesprächen beschrieb er, wie die Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen, die ihm früher Energie und Freude bereiteten, nun zur Last wurde. Wir sprachen ausführlich über seine Gefühle der Entfremdung und wie dies seine beruflichen Beziehungen beeinflusste. Ich empfahl Kevin, kleinere, themenspezifische Events zu organisieren, die seinen Interessen entsprechen, um die Freude am Networking wiederzuentdecken und seine sozialen Verbindungen zu stärken.

Tipp: Kevin könnte ein eigenes kleines Event organisieren, das seinen Interessen entspricht, um die Freude am Networking wiederzuentdecken.

 

Wie kannst Du jetzt selbst feststellen, ob Du eventuell von Bore-Out betroffen bist?

Wenn du vermutest, dass du von Bore-out betroffen sein könntest, könnten dir die folgenden Fragen zu einer besseren Selbsteinschätzung verhelfen. Solltest du feststellen, dass du viele dieser Fragen mit “Ja” beantwortest, kann dies ein Indiz für ein mögliches Bore-out sein, und es wäre ratsam, professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen:

  1. Empfindest du oft Langeweile während deiner Arbeit?
  2. Fühlst du dich in deinem Beruf generell unglücklich oder findest du keinen tieferen Sinn in deiner Tätigkeit?
  3. Neigst du dazu, Arbeitszeit regelmäßig für private Angelegenheiten zu nutzen?
  4. Zögerst du häufig deine Arbeit heraus, auch wenn sie eigentlich zügig erledigt werden könnte?
  5. Stellst du dich vor deinen Vorgesetzten und Kollegen als beschäftigt dar, obwohl das nicht der Wahrheit entspricht?
  6. Bist du nach der Arbeit oft erschöpft, obwohl du nicht viel gemacht hast?
  7. Spielst du mit dem Gedanken, den Job zu wechseln, zögerst aber aufgrund finanzieller Bedenken oder der Sorge vor zusätzlichem Stress?

 

Zusammenfassend kann man sagen:

Bore-Out ist ein ernstes Problem, das auftritt, wenn deine Arbeit nicht genug Herausforderung bietet.

Es kann sich sowohl in körperlichen als auch in emotionalen Symptomen zeigen und sollte nicht ignoriert werden.

Wichtig ist, dass du aktiv bleibst, nach Lösungen suchst, mit deinem Arbeitgeber sprichst oder sogar einen Jobwechsel in Betracht ziehst, wenn nötig. Und vergiss nicht, ein erfülltes Leben außerhalb der Arbeit zu führen – Hobbys und soziale Aktivitäten können einen großen Unterschied machen. Pass auf dich auf und finde den Weg zurück zu einer Arbeit, die dich erfüllt und herausfordert.

Und wenn Du Dir dabei Unterstützung wünscht, buch Dir doch einfach mal ein kostenfreies Orientierungsgespräch bei mir und wir schauen, wie ich Dich in 30 Minuten dabei unterstützen kann.

Und das wars dann auch schon wieder für heute mit Frau Sensibel.

 

Ich wünsch Dir viel Spaß beim Endlich. Selbst. Werden.

Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.