Heute möchte ich Dir erzählen, wie ich herausgefunden habe, dass ich ein Scanner bin und was das mit mir gemacht hat.
Ich möchte die Situationen und Emotionen darstellen und Dir zeigen, wie auch Du feststellen kannst, ob Du zu den Scannerpersönlichkeiten gehörst und falls ja, wie Du Dir die besonderen Eigenschaften zu nutze machen kannst.
Die Vorstellung, mein ganzes Leben lang auf EINE Sache beschränkt zu sein, löste regelrechte Beklemmung in mir aus. Ich hatte bisher noch nicht diese EINE Sache gefunden, also MEINE eine Sache die mich total erfüllt. Und es gibt so viele verschiedene interessante Bereiche, dass ich mich einfach nicht entscheiden konnte.
Ich fragte mich: Woran liegt das bloß und was läuft bei mir nicht richtig?
Immer wieder war in hin- und hergerissen.
Ich war unglaublich neugierig auf eine Vielzahl von Themen, aber sie hatten alle nicht den Anspruch, dass ich mich auf eines davon spezialisiere Meine Interessen gingen in die Breite, nicht in die Tiefe. Ich fürchtete die Spezialisierung und bekam Panik, wenn ich daran dachte, mich auf eine Sache zu spezialisieren. Das empfand ich als langweilig und beengend. Für mich ist die Welt wie ein riesiger Süßigkeitenladen voller Verlockungen. Ich würde am liebsten mit beiden Händen zugreifen und meine Taschen mit allem füllen, was geht.
Ich habe ständig neue kreative Ideen, sei es ein Buch zu schreiben, neue Rezepte Ausprobieren oder in das entlegenste Dorf zu reisen. Und das alles möchte ich am Liebsten gleichzeitig. Zusätzlich erzeugt es enormen Stress bei mir, mich auf ein bestimmtes Gebiet festzulegen und mich ausschließlich darauf zu konzentrieren.
Ich starte viele neue Projekte, bringe aber nicht alle zum Abschluss. Aber für mich liegt der Erfolg und die Belohnung in der Vielfalt der Erfahrungen, nicht unbedingt im Abschluss eines einzelnen Projekts.
So war ich schon lange auf der Suche nach einer Erklärung und in einer Buchhandlung sprang mir dann ein besonderer Titel ins Auge:
Refuse to Choose! von Barbara Sher.
Weigere Dich zu wählen! Wow. Das ist mal ein Statement dachte ich. Und der Untertitel: Nutzen Sie alle Ihre Interessen, Leidenschaften und Hobbys, um das Leben und die Karriere Ihrer Träume zu gestalten. Ich wagte einen Blick ins Buch, nachdem der Titel mich so neugierig gemacht hatte:
Eine Charlotte, Scannerin wurde zitiert:
„Ich wünschte, jemand würde mich einfach schütteln und mir genau sagen, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich hasse es, mich über etwas aufzuregen und von einem wohlmeinenden Freund an all die anderen Dinge erinnert zu werden, die ich versucht und dann aber nicht gemeistert habe. Werde ich jemals tatsächlich nutzen können, was in mir steckt? Wird jemand wissen, dass ich hier war?“
BÄM! Genau das war es!
Diese Aussage traf genau meinen Nerv und das Buch wurde gekauft. Ich hatte das Gefühl endlich versteht mich jemand. Es könnte also sein, dass ich zu den sogenannten „Scannern” gehöre?
Nach dem Lesen des Buches wurde mir klar: Das war meine Offenbarung.
Ich bin nicht seltsam und ich bin damit nicht allein.
In unserem System, in dem meist erwartet wird, dass man sich für EINEN Weg entscheidet, kann genau das für einen Menschen wie mich schnell zu einer Herausforderung werden. Sätze wie „Du kannst aber auch nie etwas zu Ende bringen”, „Jetzt bleib doch mal bei einer Sache”, „Du weißt nicht, was du willst” oder „Wo ist denn bei Dir der rote Faden?“ habe ich immer wieder zu hören bekommen.
Und wie ich jetzt weiß: absolut zu Unrecht. Denn als „Scanner” besitze ich Talente, die eine große Bereicherung für diese Welt darstellen. Durch mein angesammeltes Wissen aus verschiedenen Bereichen bin ich in der Lage, Verknüpfungen und Verbindungen zwischen Bereichen herzustellen, die andere nicht so schnell wahrnehmen.
Als Scanner habe ich einen anderen Überblick über das „Große Ganze”. Zudem kann ich Neues autodidaktisch und auch viel schneller lernen. Beruflich gesehen bin ich daher am besten in Jobs aufgehoben, in denen mehrere Sektionen miteinander verbunden werden müssen. Jobs, in denen das Know-how aus verschiedenen Bereichen erforderlich ist, um all dieses Wissen zu einem funktionierenden System zusammenzuführen.
All das wurde mir durch das Buch bewusst. Das war 2006.
Und damit half mir dieses Buch noch auf viele andere Weisen, denn es untermauerte meine damalige „Bauchentscheidung“, mich 5 Jahre zuvor Selbstständig gemacht zu haben. Und ab hier begann meine Reise zu mir selbst oder wie ich es heute sage: Zum „Endlich. Selbst. Werden.“ Endlich passten alle Puzzelteile zusammen, die Hochsensibilität, die vielen Interessen und das schnelle Wechseln von Themen.
Was hat das jetzt mit Dir zu tun?
Vielleicht stellst Du Dir die gleichen Fragen oder befindest Dich auch häufig in ähnlichen Situationen oder denkst: Irgendwas stimmt doch nicht.
Und deswegen möchte ich in dieser Folge über verschiedene Anzeichen sprechen, die darauf hinweisen können, dass auch Du zu den Hochsensiblen Scanner Persönlichkeiten zählst. Wobei nicht jeder Scanner auch Hochsensibel ist, aber ca. 70% der HSP zählen zu den „Scanner-Persönlichkeiten”.
Also falls Du zu den hochsensiblen Personen gehörst, spür mal rein, welche der folgenden 8 Aussagen eventuell auch auf Dich zutreffen:
Na, bei wie vielen Punkten hast Du zugestimmt?
Wenn Du noch genauer wissen willst, ob Du ein HSP oder eine Scanner-Persönlichkeit bist, dann mach doch einfach mal den kostenlosen Test auf meiner Website. (Falls der Link nicht funktioniert: unter dem Punkt „Tests“ auf dieser Seite)
Wenn Du jetzt weißt, dass Du ein Scanner bist, dann ist es wichtig,
Selbstorganisation, Priorisierung und Fokus können für Dich immer wieder eine Herausforderung darstellen. Dabei helfen Dir Techniken wie Zeitmanagement, Ziele und das festlegen von Prioritäten.
Gehen wir die 3 Techniken einfach mal durch:
Hier möchte ich direkt betonen: ich nenne es lieber Selbstmanagement, Warum?
Weil wir alle die gleiche Zeit pro Tag zur Verfügung haben, nämlich 24 Stunden.
Wir können die Zeit nicht einfach managen, sondern nur uns selbst und unsere Aufgaben.
Stell Dir also die Frage:
Wie möchtest Du Deine Zeit nutzen? Welche Dinge möchtest Du heute tun?
(in der Podcastfolge erkläre ich das am Beispiel eines Navigationssystems – wenn Dich das interessiert, dann klicke links auf Play und hör Dir die Folge direkt an)
Hier stell Dir bitte die Frage: Was möchte ich heute erreichen? Was möchte ich fertigstellen oder Wo möchte ich hin?
Das brauchst Du, um den Überblick zu behalten und Fortschritte in Deinen Projekten zu erzielen.
Hier kannst Du Dir die Fragen stellen:
Was will ich wirklich, wirklich von diesen Projekten umsetzen, erreichen oder tun?
Was ist mir wichtig?
Schreibe alle Deine Projekte auf und bringe sie in eine Reihenfolge: Nummer eins ist am wichtigsten, hat also die höchste Priorität u. s. w.
Letztendlich ist es für Dich wichtig, Dich selbst zu akzeptieren und Deine Leidenschaften und Talente wertzuschätzen.
Indem Du Deinen eigenen einzigartigen Weg gehst und Deine Vielseitigkeit nutzt, kannst Du als Scanner-Persönlichkeit eine bedeutende Bereicherung für die Welt sein.
