Hochsensibel & Medikamente – einfach erklärt

Episode Nr. #052

05.09.2023

HSP und der richtige Umgang mit Medikamenten 

Diese Podcastfolge ist Teil der Themenwelt Hochsensibilität. Auf der Übersichtsseite zu Hochsensibilität findest du weitere Beiträge, Podcastfolgen und praktische Tipps, wie du als hochsensibler Mensch deinen Alltag leichter gestalten kannst.

Viele Hochsensible fragen sich, wie Medikamente auf ihr empfindliches Nervensystem wirken. Hier findest du eine klare, leicht verständliche Orientierung: Was häufig vorkommt, welche Fragen du mit deiner Ärztin/deinem Arzt klären solltest und welche Alternativen es gibt. (Hinweis: keine medizinische Beratung.)

Wichtiger Hinweis (Bitte beachten)

Ich teile hier Erfahrungen und allgemeine Informationen. Ich bin keine Ärztin/kein Arzt.
Beginne, ändere oder beende eine Medikation niemals ohne ärztliche Rücksprache.

Warum reagieren Hochsensible oft anders?

Hochsensible verarbeiten Reize intensiver – das kann auch Medikamente betreffen. Häufige Beobachtungen:

  • Nebenwirkungen können stärker wahrgenommen werden.

  • Geringere Dosen können manchmal schon ausreichen.

  • Unterschiede zwischen Marken/Präparaten (Hilfsstoffe, Galenik) können spürbar sein.

  • Die Tagesform (Schlaf, Stress, Ernährung) kann Einfluss haben.

Das heißt nicht, dass Medikamente „schlecht“ sind – sondern, dass Feinabstimmung wichtig ist.

Gute Basis: Offene Abstimmung mit der Praxis

Sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt transparent über deine Sensibilität und bitte – wenn passend – um ein vorsichtiges Vorgehen.

Fragen, die du stellen kannst:

  • Was ist Ziel und Nutzen des Medikaments – kurzfristig und langfristig?

  • Mit welchen Nebenwirkungen ist realistischerweise zu rechnen?

  • Gibt es niedrige Einstiegsdosen/langsames Einschleichen?

  • Welche Wechselwirkungen (z. B. mit Koffein, Alkohol, anderen Mitteln) sind relevant?

  • Wann sollten wir kontrollieren und ggf. anpassen?

  • Was ist der Plan B, wenn ich es nicht vertrage?

Schritt für Schritt: Verträglichkeit erhöhen

  • Langsam starten: Wenn medizinisch möglich, mit niedriger Dosis beginnen und in Stufen erhöhen.

  • Protokoll führen: 1–2 Wochen Stimmung, Schlaf, körperliche Signale notieren (kurz! Stichpunkte reichen).

  • Nur eine Sache ändern: So merkst du, was wirkt.

  • Routinen stabil halten: Schlaf, Essen, Flüssigkeit – das Nervensystem liebt Regelmäßigkeit.

  • Nie abrupt absetzen: Nur gemeinsam mit der Praxis verändern.

Ergänzende Wege (keine Entweder-oder)

Viele profitieren zusätzlich von alltagstauglichen Tools – gerade, wenn das Nervensystem schnell „hochdreht“:

  • Atem 4–6 (4 ein, 6 aus, 2–3 Min)

  • Bodyscan (Körperteile der Reihe nach spüren, 3 Min)

  • Reizpausen (kurz rausgehen, Geräusche runter, Licht dimmen)

  • Schlafhygiene light (feste Zeiten, Bildschirmdämpfung)

  • Sanfte Bewegung (Spaziergang, Dehnen)

Mehr dazu in diesen Folgen:
Wutausbrüche bei hochsensiblen Erwachsenen
Angst als HSP in den Griff bekommen

Medikamente achtsam nutzen & richtig dosieren

Wenn du unsicher bist

Manchmal passt ein Mittel nicht – das ist okay. Melde Nebenwirkungen früh, dokumentiere sie kurz und besprich Alternativen (andere Dosis, anderes Präparat, anderes Vorgehen).

Dein nächster Schritt

FAQ – Hochsensibilität & Medikamente

Sind Medikamente bei Hochsensibilität grundsätzlich problematisch?
Nein. Viele HSP vertragen Medikamente gut – wichtig ist ein individuelles, vorsichtiges Vorgehen.

Brauche ich immer eine niedrigere Dosis?
Nicht zwingend. Einige profitieren von langsamerem Einschleichen – das klärst du ärztlich.

Ich spüre starke Nebenwirkungen – was tun?
Nicht alleine absetzen. Symptome notieren und zeitnah ärztlich besprechen; ggf. Dosis/Präparat anpassen.

Gibt es Alternativen zu Medikamenten?
Je nach Thema können Alltagsroutinen, Coaching/ Therapie und Nervensystem-Tools ergänzend helfen. Das ersetzt keine medizinische Beratung.

Darf ich währenddessen Nahrungsergänzung nehmen?
Nur nach Rücksprache – es kann zu Wechselwirkungen kommen.

 

Und hier noch in ausführlicher Form:

Welchen Einfluss haben Medikamente auf Hochsensible?

Oft werde ich gefragt, ob Medikamente für jemanden, der hochsensibel ist, empfehlenswert sind.

Wie reagierst du auf Medikamente? Treten bei dir möglicherweise aufgrund von Nebenwirkungen schneller Probleme auf, oder kommst du gut damit zurecht? In dieser Folge möchte ich dieses Thema genauer beleuchten.

Ein wichtiger Hinweis: Ich teile hier lediglich meine persönlichen Erfahrungen und bin kein Arzt. Wenn es um die Anwendung von Medikamenten geht, solltest du immer Rücksprache mit einem Arzt halten. Dies gilt sowohl, wenn du mit der Einnahme beginnen möchtest, als auch, wenn du darüber nachdenkst, sie abzusetzen.

Lass uns tiefer in das Thema Hochsensibilität und Medikamente eintauchen.

 

Der Einfluss von Medikamenten auf Hochsensible kann ganz unterschiedlich sein.

Wie reagiert dein hochsensibles Nervensystem auf Medikamente?

Menschen mit Hochsensibilität verfügen in der Regel über ein besonders empfindliches Nervensystem, das stärker auf äußere Reize reagieren kann. Das bedeutet, dass du auch empfindlicher auf Medikamente reagieren könntest.

Nebenwirkungen können verstärkt auftreten, und manchmal ist bereits eine niedrige Dosierung ausreichend wirksam.

Es ist sogar möglich, dass du aufgrund unterschiedlicher Inhaltsstoffe besser auf eine bestimmte Arzneimittelmarke reagierst.

Ja, Hochsensibilität und Medikamente können gut miteinander vereinbar sein, wenn du das richtige Medikament und die passende Dosierung findest.

Diese Suche kann jedoch zu einer spannenden Entdeckungsreise werden.

Für hochsensible Menschen habe ich einige Tipps und Überlegungen:

  1. Rücksprache mit deinem Arzt halten: Die Entscheidung, Medikamente einzunehmen oder nicht, sollte in Absprache mit einem Arzt getroffen werden. Es ist wichtig, dass ihr gemeinsam herausfindet, was für dich am besten funktioniert. Medikamente können in manchen Fällen wie ein Hilfsmittel wirken, vergleichbar mit einer Brille.
  2. Offene Kommunikation mit deinem Arzt: Eine offene Kommunikation mit deinem Arzt ist entscheidend. Du solltest genau verstehen, wie die Medikamente helfen können und welche möglichen Risiken damit verbunden sind. Du behältst die Kontrolle über deinen Körper, und der Arzt kann dich umfassend informieren und beraten. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei dir.
  3. Stelle viele Fragen: Es ist hilfreich, alle Fragen zu stellen, die dich beschäftigen oder interessieren. Sei unbedingt klar und präzise. Dadurch erhältst du den besten Überblick, um deine Entscheidung fundiert zu treffen.
  4. Schrittweise Anpassung der Medikamentendosierung: Je nach Art des Medikaments kannst du deinen Arzt um eine schrittweise Anpassung der Dosierung bitten. Dies gibt deinem empfindlichen Körper die Gelegenheit, sich anzupassen.
  5. Erwäge Alternativen: Für verschiedene Gesundheitsprobleme gibt es oft alternative Ansätze, die dir helfen können. Denke an entspannende Massagen, Abendrituale, Akupunktur und andere Therapieformen. Untersuche und probiere aus, was am besten zu dir passt. Eventuell kommen auch homeopathische Alternativen in Frage.
  6. Berücksichtige die Individualität: Die Auswirkungen von Medikamenten bei hochsensiblen Menschen können stark variieren. Was für den einen funktioniert, ist nicht zwangsläufig für den anderen geeignet. Vertraue auf deinen eigenen Körper und deine Intuition. Wenn du feststellst, dass ein bestimmtes Medikament sich nicht gut anfühlt oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, zögere nicht, dies mit deinem Arzt zu besprechen.
  7. Wohlbefinden an erster Stelle: Ob du dich letztendlich für die Einnahme von Medikamenten entscheidest oder nicht, dein Wohlbefinden sollte immer an erster Stelle stehen. Sei selbstfreundlich und vertraue dem Prozess, um die beste Unterstützung für deine Gesundheit und Sensibilität zu finden.

 

Abschließend

Denke daran, dass die Kombination von Hochsensitivität und Medikamenten nicht zwangsläufig schlecht ist und für jeden unterschiedlich ausfallen kann. Was für den einen funktioniert, funktioniert nicht immer für den anderen. Höre auf deinen eigenen Körper und deine Intuition. Wenn du feststellst, dass ein bestimmtes Medikament sich nicht gut anfühlt oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, zögere nicht, dies mit deinem Arzt zu besprechen. Gemeinsam könnt ihr nach einer Lösung suchen, die zu dir passt und deine hochsensiblen Eigenschaften berücksichtigt. Ob du dich nun für die Verwendung von Medikamenten entscheidest oder nicht, dein Wohlbefinden steht an erster Stelle. Sei also freundlich zu dir selbst, wisse, dass es in Ordnung ist, Fragen zu stellen, und vertraue dem Prozess, die beste Unterstützung für deine Gesundheit und Sensibilität zu finden.

 

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Nicole Führing
Nicole Führing | Expertin für HSP & Scanner | Endlich. Selbst. Werden.